30. Juni 2008
von ClaudiaBerlin
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Agavengewächse: Kerzen-Palmlilie (Yucca gloriosa)

yucca gloriosa Als ich sie zum ersten Mal sah, war ich schwer begeistert: Eine so große, so heftig blühende Agave hätte ich allenfalls im Botanischen Garten, nicht aber in einem Berliner Schrebergarten erwartet! Leider war es schon recht spät, so dass das Licht für gute Bilder nicht mehr reichte.

Die alte Dame, die bemerkt hatte, dass ich einem Gewächs ihres Gartens große Aufmerksamkeit schenkte, kam auch gleich an den Zaun und erzählte, die Pflanze sei nun zehn Jahre alt und blühe zum ersten Mal.

Wird es das einzige Mal bleiben? Nein! Viele Agaven sterben, wenn sie ihre Fortpflanzungsaufgabe erfüllt haben, doch nicht die Palmlilie, die durchaus öfter zur Blüte kommt, wie erfahrene Gartenfreunde berichten. In Wikipedia konnte ich lesen, dass die Blütenstände der Yucca Gloriosa auch gegessen und dafür wie Spargel zubereitet werden. Na, aber gewiss nicht bei uns, wo so ein schönes Gewächs doch viel zu schade zum essen ist!

Agave, Yucca Gloriosa

So selten, wie ich zunächst dachte, ist dieses in Nordamerika heimische Agavengewächs in unseren Breiten allerdings nicht. Im Gegenteil, ich gewann während unserer Spaziergänge durch Kleingartenanlagen den Eindruck, sie stünde in jedem dritten Garten – was natürlich auch nicht stimmt. Sie fällt nur gleich so ins Auge mit ihrer Blütenpracht!

Dass sie sich nicht ausbreitet, liegt daran, dass sie für die Bestäubung auf bestimmte Arten von Yuccamotten angewiesen ist. Wer Früchte sehen will, muss zur Handbestäubung greifen. Dass sie im Herbst zur Blüte komme, wie man ebenfalls in Wikipedia lesen kann, stimmt allerdings nicht: es ist grade mal Juni und die Blüten der Kerzen-Palmlilie stehen in voller Pracht!

24. Juni 2008
von ClaudiaBerlin
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Endspurt im Blogprojekt noch bis 30.Juni!

Noch sechs Tage, dann ist unser Blogprojekt „Gartengestaltung“ zu Ende. Alle Beiträge, die bis inkl. 30.Juni vielleicht noch kommen, zählen mit! Wir werden dann bis zum 3. Juli die Sieger/innen für die drei Preise bekannt geben. Gewonnen haben aber jetzt schon alle durch die Inspirationen und wunderschönen Beispiele, die zusammen gekommen sind. Um diese auch gehörig zu würdigen, wird eine permanente Ausstellungsseite „Gartengestaltung“ hier dauerhaft die Teilnehmerbeiträge dokumentieren.

Wer da also noch drauf will, hat noch ein paar Tage Zeit! (Lies den Startartikel und poste deinen Beitrag als Kommentar oder Trackback darunter)

Neue Beiträge:

  • Ute zeigt auf utele.eu, wie sie ihren Balkon zum Wohlfühlbalkon machte und vor den Blicken der Nachbarn schützt: Balkon : Pflanzen :: Blumen ::: Grüne Ecke
  • Gundula berichtet über den Bau einer Weidenhütte – allerdings kann dieses interessante Projekt hier nur „außer Konkurrenz“ gezeigt werden, wenn nicht ein aktueller Beitrag dazu (mit Verweis aufs Blogprojekt Gartengestaltung) dazu kommt: bis 30. sind ja noch ein paar Tage….

20. Juni 2008
von ClaudiaBerlin
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In der KGA „Frieden“

Teils haben sie schon seltsame Namen, diese Kleingartenanlagen („KGA“) bzw. ihre Trägervereine. Dem Verein „Einigkeit e.V.“ hat der Bezirk die Verwaltung der entsprechenden Berliner KGA entzogen, konnte ich neulich lesen. So ganz einig war man sich dann wohl doch nicht. :-) Nun also der Frieden, eine gute Stunde von unserem Stadtteil entfernt. Wirklich nette, sogar ein wenig unaufgeräumte Gärten gibt es da:

Garten in der KGA Frieden

Das ist allerdings nicht der Garten, den wir besichtigt haben. Der war deutlich ordentlicher, dafür aber für eine KGA „riesig“, nämlich über 600 Quadratmeter. Darauf ein Holzhaus mit den erlaubten 24 m² (ja, ja, ich lerne langsam das KGA-Rechtswesen!!), so perfekt ausgestattet und blitzblank, dass man sich fühlen kann wie im Hotel. Was ich aber gar nicht will, wenn ich in den Garten gehe: es darf dort gerne alles ein wenig provisorischer und naturnäher sein als zuhause. Schließlich will ich einen Unterschied im Lebensgefühl, ein deutliches zivilisatorisches Gefälle – na, zur Not können wir das ja locker herstellen! :-)

Da der Garten noch nicht geschätzt wurde, konnten wir uns unverbindlich wieder verabschieden – es war jedenfalls keine Liebe auf den ersten Blick. Vor allem die lärmende Nähe einer gut befahrenen Autostraße hat mich gestört. Da nehme ich lieber einen Garten an den Bahngeleisen, das ist ein ANDERER Lärm, an den man sich leichter gewöhnt, als dieses „dröhnende Grundrauschen“ im Hintergrund. Ach ja, wie schön die Welt doch wäre, würde man in der Stadt aufs Auto verzichten!

Mal eben einen Baum fällen…

Was mich wirklich erschüttert hat, ist die Art, wie manche Gärtner mit dem Baumbestand umgehen. Wir sahen einen Garten mit zwei großen Stämmen, mindestens sechs Meter hoch. Übrig waren nur noch die kahlen Stämme, der Rest war gekappt. Nicht etwa gezwungenermaßen wegen der manchmal verrückten Vorschriften (ALTE Bäume genießen mancherorts Bestandsschutz), sondern weil es die Leute „ganz hell“ haben wollten. Das war ein ebenfalls sehr großer Garten, die beiden Bäume hätten nur einen Teil beschattet. Jetzt steht da halt eines dieser immer gleichen Sonnenzelte auf „freiem Feld“, das durch nichts mehr wirklich strukturiert wird. Hässlich und kahl sieht es aus, mitten drin ragen die skelettierten, astlosen Baumstämme gen Himmel – gruslig!

In dem uns angebotenen Garten steht ebenfalls ein „falscher Baum“, nämlich eine Edeltanne, Stammdurchmesser ca. 40 cm, riesig hoch. Die Besitzerin meinte, es könne sein, dass hier beim Pächterwechsel die Fällung verordnet werde, weil Nadelbäume nicht erwünscht seien. Na aber hallo! Was sind das nur für Menschen, die sowas „verordnen“? Ein Baum ist doch kein Mode-Accessoire, das man nach Belieben mal eben austauscht, sondern ein LEBEWESEN mit einer eigenen (und in dem Fall schon sehr langen) Geschichte!! Sie meinte immerhin, man könne eventuell Unterstützung vom Umweltamt bekommen, wenn man den Baum erhalten wolle… sowas kann mich richtig empören!

Zum Schluss aber wieder was Lustiges: Skurrile Gartenobjekte finden sich in KGAs immer – den hier find‘ ich wirklich witzig:

Gartenskulptur

Morgen früh‘ geht’s weiter zu den „Pflanzenfreunden“ – ich berichte weiter!

19. Juni 2008
von ClaudiaBerlin
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KGAs: Vorschriften, Satzungen und Gesetze in der Kleingartenanlage

Gestern haben wir ein bisschen in die Welt der Kleingartenanlagen (KGA) hinein geschnuppert. Als ehemals „wilde Gärtner“ ist uns die Vorstellung, Hecke an Hecke mit lauter Nachbarn zu gärtnern, erstmal gewöhnungsbedürftig. Unser einziger Nachbar hatte sich für das, was wir im Garten so alles veranstalteten, nicht die Bohne interessiert – genau wie umgekehrt. Eine dichte Hecke verhinderte zudem jeden Einblick – in beide Richtungen.

Wehe, deine Hecke ist zu hoch!

Und nun all diese Vorschriften der „KGAs“! Hecken sollen zum Beispiel nur 120 cm hoch, zwischen den Gärten selbst oft noch niedriger sein – ja warum denn das? Damit man gut überall hinein sehen kann und niemand da Dinge tut, die mit der herrschenden Ordnung nicht zusammen gehen? Was ist denn das für eine Einstellung! Wenn ich mal eben „Höhe der Hecke, Kleingartenanlage“ google, finde ich unzählige Satzungen, die das Thema „Hecke“ bis ins Detail regeln – hier mal eine besonders heftige Vorschrift (entnommen der Satzung des Kleingärtnervereins „am Geberach“: „Das Anpflanzen von Hecken zwischen den einzelnen Parzellen ist weitestgehend zu vermeiden. Wird dennoch eine Hecke angepflanzt, so sind ein Mindestabstand von 1,0 Meter von der Gartengrenze und eine maximale Höhe von 1,5 Meter einzuhalten.“

Warum soll eine Hecke, die doch der Abgrenzung dient, dann noch einen Meter Platz zum Nachbarn lassen? Das ist doch angesichts der eher kleinen Flächen geradezu absurd!

Gemüse pflanzen ist Zwang

Weiter geht’s mit der Regelung der Bepflanzung. Ein Drittel der Fläche soll dem Anbau von Nutzpflanzen dienen. Mir leuchtet ja ein, dass das zu Zeiten der Lebensmittelknappheit noch eine halbwegs sinnvolle Regel war. Aber heute?? Niemand ist drauf angewiesen, seinen eigenen Salat anzubauen, warum also zwingen irgendwelche Gesetze und Satzungen dazu? Ist ein Gärtner, der Blumen und Zierpflanzen vorzieht, irgendwie schlechter? Wen stört es, wenn es jemand bei ein oder zwei Beeten belässt und ansonsten da nur eine Wiese pflegt? Was für fremde Welten! Ich würde aus eigenem Interesse Gemüse pflanzen, klar – aber warum Leute dazu zwingen, die das gar nicht wollen?

Sinnvolle Regeln zum Umweltschutz

Meine kurzer Beforschung des Themas hat natürlich auch eine Menge sinnvoller Regeln ergeben: Dass man z.B. die Nachbarn nicht durch Radio- und TV-Lärm belästigen darf, ist nur allzu verständlich. Auch der Betrieb von lauten Geräten ist auf bestimmte Zeiten beschränkt, da gibt’s nix zu meckern. Auch gefallen mir die oft zu lesenden Regeln zum naturnahen Gärtnern: keine chemischen Pflanzenschutzmittel, Unterstützung der Kleintiere, Vögel und Insekten, Kompostierung und vieles mehr – aber warum gibt es lange Listen von „verbotenen Gehölzen“?

Und warum so dermaßen einschränkende Vorschriften bezüglich der Anpflanzungen, insbesondere bezüglich Obst- und anderer Bäume? Würde nicht die allgemeine Regel genügen, dass der Nachbar verlangen kann, nicht durch eine Pflanzung im Nachbargarten BESCHATTET zu werden? Damit hätte man doch das sinnvolle Anliegen hinter diesen Vorschriften mit einer einzigen Regel erfasst und könnte sich das ganze Verbots- und Abstandslistenwesen sparen!

witzige Gartenbewohner

Beim Schlendern durch eine solche „verregelte“ KGA haben wir übrigens bemerkt, dass es mit der Einhaltung der Regeln nicht immer so funktioniert. Da waren recht viele Hecken ÜBER 120 hoch und erfüllten damit die Funktion, die man mit ihnen bezweckt: den Sichtschutz, der ein Gefühl der Privatheit in der Enge der Anlage erst ermöglicht.

Verordnete Kleinheit

Ach, noch ein letzter Punkt: Warum „sollen“ Kleingärten nach Bundeskleingärtnergesetz nicht größer als 400 Quadratmeter sein? Oder gar nur 250 m² +/- 20%??? (Was gilt denn nun?) Warum kann eine Gemeinde vor ihren Toren keine „neue GA“ einrichten, deren Gärten 600 oder 1000 Quadratmeter haben? Was spricht dagegen, wenn das Land dafür da ist?

Abgesehen von meinen Fragen: Wie sind den EURE Erfahrungen mit KGAs?? Eher angenehm, unproblematisch – oder nervig?

18. Juni 2008
von ClaudiaBerlin
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Prächtige Hosta

Von den Hostas war ich begeistert, als ich Bilder der riesigen Staude sah: mal grün, mal bläulich schimmernd und oft von beeindruckendem Riesenwuchs.

Hosta

Bei Wikipedia heißt die Hosta auch „Funkie“, ein Name, den ich im Leben noch nie gehört‘ hab! Die meisten Sorten stammen aus Japan und den angrenzenden asiatischen Ländern. In Deutschland heißt sie auch „Herzblattlilie“. Die Hosta gehört zur Familie der Agavengewächse (Agavaceae) und es gibt jede Menge Varianten – das da oben ist vermutlich ‚Bressingham Blue‘.

Hosta

Im wilden Garten hatten wir mit den Hostas kein Glück, es war ihnen wohl zu schattig und feucht. Jedenfalls wuchsen die wenigen Pflanzen kaum, die wir gesetzt hatten.

Hosta

Alle drei Bilder sind aus dem Botanischen Garten, wo viele beeindruckende und sehr große Hostas herum stehen und sich offensichtlich wunderbar wohl fühlen.

16. Juni 2008
von ClaudiaBerlin
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Hopfen – Weltmeister der Kletterpflanzen

…und gar nicht mehr Spargel für Arme!

Jetzt hat er wieder alles zugewuchert: Der Hopfen ist in unserer Gegend DIE Kletterpflanze, die ab März/April in Windeseile gen Himmel schießt und alles, alles umarmt und zudeckt. Hier will er grade an den Wolken kratzen:

Hopfen

Da ich immer gerne alles ausprobiere, was so als Wildkraut und Wildgemüse empfehlen wird, hab‘ ich natürlich auch mal Hopfensprossen probiert. Ich fand sie ziemlich geschmacklos, doch mittlerweile lese ich immer mal wieder, dass der „Hopfenspargel“ in der gehobenen Gastronomie Liebhaber findet. Na klar, denen fällt einfach nichts mehr ein, womit sie dem Ruf des ganz Besonderen (und deshalb ganz besonders teuren) entsprechen sollen. So wird aus dem „Spargel für Arme“ der Spargel für Reiche – schon lustig!

Hopfen

Am Hopfen bewundere ich seine erstaunliche Wuchskraft, seine Geschwindigkeit und die Art, wie er Skulpturen bildet, wenn es etwas gibt, woran er ranken kann. Und natürlich seine resistente Unausrottbarkeit: gegen die starken Wurzelausläufer ist einfach nicht anzukommen. Besser, man lernt, mit ihm zu leben und seine Schönheit zu schätzen.

Kein Hopfen, sondern Wilder Wein ziert hier den Eingang – auch das ein Kletterer, dem man nicht erst mühsam beibringen muss, dass er was beranken könnte! :-)

Hopfen umrankt Remise

13. Juni 2008
von ClaudiaBerlin
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Frösche im Seerosenteich

Das Quaken der Frösche hört man auch aus einiger Entfernung – komischerweise stört es mich nicht, selbst wenn es richtig laut ist. Ähnlich wie das „Sägen“ der Zikaden, Grillenzirpen und Vogelgezwitscher mir nichts ausmacht.

Dieser hier hat grade eine Riesenfliege vernascht, nachdem er sich unter den Blättern angeschlichen hatte. Leider hab‘ ich den „Schnapper“ nicht erwischt!

Frosch

Das ist seine Heimat, ein wunderschöner Seerosenteich im Berliner Botanischen Garten:

Seerosenteich

So hängen sie gemütlich im sommerwarmen Wasser ab:

Frosch im Seerosenteich

Über Einsamkeit müssen sie nicht klagen. Die hier nehmen gerade gemeinsam ein Algen-Bad – auch Frösche lieben Wellness!

viele Fösche

Dieser Teich ist wunderschön angelegt und bildet einen zentralen Ort im Bontanischen Garten:

Seerosenteich

Genau wie bei den Menschen gibts auch unter den Fröschen solche, die sich nur auf einem Podest richtig wohl fühlen:

Frosch auf der Aussichtsplattform

8. Juni 2008
von Matthias
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Grüne Welle

Nicht etwa die beste Autoroute durch die Stadt, sondern wildes Gärtnern andersherum!

„Such dir ein Stück ungenutzter Fläche, und fang an zu gärtnern.“ Das ist die Idee hinter gruenewelle.org, die die GartenPiraten für das deutschsprachige Netz adoptiert haben. Dazu bieten sie noch eine internationale Linkliste zu anderen GuerrillaGardeners, ein paar Praxistipps, Bilder und ein Forum. Leider machen beim deutschen Ableger des Forums noch nicht genug Enthusiasten mit, so dass alles ein bisschen einsam wirkt, die starke Aufsplitterung in einzelne Städte und Regionen hat da bestimmt auch Anteil.

Adidas wirbt mit Guerilla-Gardening Video

Hier kann man wirklich wilde Gardeners im Einsatz sehen: Samenbomben-Bau und ein Garten, der über Nacht aus dem Nichts entsteht:

Hinterhof begärtnert

Ich habe ja schon seit einem Jahr so einen wilden Gärtner bei mir im Hinterhof, der ist allerdings deutlich friedlicher: Ein älterer Herr, der nach und nach die langweilige Rasenfläche in einen Kinderspiel-, Grill- und Blumengarten verwandelt.

Hinterhof

Eine tolle Bewegung, um unsere Betondschungel ein wenig grüner zu machen.

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