12. September 2009
von ClaudiaBerlin
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Als wir im August 2008 den neuen Garten übernahmen, wuchs in der vom Vorgängiger massiv pflanzenfrei gehaltenen „Sandwüste“ nicht viel außer den paar Nutzpflanzen, die vom dauernden Hacken & Jäten verschont blieben. Doch immerhin entfaltete sich auf einem Beet am Wegesrand ein riesiges Vorkommen der Wunderblume, dass sich im Lauf der Wochen immer weiter ausbreitete, so dass sogar wir als „wilde Gärtner“ drüber nachdachten, wo Schluss ist!

Wir bestaunten das exotische Gewächs, das erst gegen Abend seine Blüten öffnet, die allerdings vom heimischen Hummeln nur mit gewalttätigen Tricks nutzbar waren. Auch Schwebfliegen mochten sie und umschwirrten sie des Abends in hoher Zahl.

Und weg ist sie…
Die Wunderblume wucherte wie Unkraut, produzierte jeden Tag hunderte neuer Blüten und warf dann wenig später jede Menge schwarzer Samenkapseln ab. Da der Boden quasi übersäht davon war, rechneten wir damit, dass sie ebenso massiv wieder kommen werde – aber weit gefehlt! Lange tat sich gar nichts, dann entdeckte ich insgesamt 5 winzige Pflänzchen, die nur sehr langsam auf ungefähr 20 Zentimeter wuchsen, nicht blühten und mittlerweile am Vergilben sind (trotz regelmäßigen Gießens).
Wie seltsam! Noch seltsamer allerdings war, dass auch nirgends in der Nachbarschaft mehr Wunderblumen zu sehen sind: letztes Jahr hatte jeder welche, rot und gelb standen sie überall herum. Sogar im öffentlichen Straßenland auf den begärtnerten Baumscheiben fand ich welche – und in jedem Blumengeschäft wurden sie angeboten. NICHTS DAVON sehe ich in diesem Jahr! Bei jedem Spaziergang durch unsere und andere Gartenkolonien achte ich darauf: Keine Wunderblume nirgends…
Spekulationen über ein Verschwinden
Natürlich dachten wir drüber nach, woran das liegen kann. Im Gärtnerblog findet sich eine Anleitung zur Überwinterung der Wunderblume, aus der hervor geht, dass sie den Frost nicht verträgt und hier nur einjährig wächst. Damit hatten wir gerechnet, dass auch die Samen drauf gehen, war uns neu, scheint aber Fakt zu sein. Warum aber krepeln die wenigen, die es geschafft haben, so vor sich hin?
Und vor allem: Warum sind sie auch bei allen anderen in unserer Gegend verschwunden? Und warum gibt es sie dieses Jahr nicht ZU KAUFEN? Warum schmeißt der Blumenhandel im einen Jahr mit der Wunderblume nur so um sich und im Jahr drauf ist sie aus dem Sortiment verschwunden?
Fragen über Fragen! Bin gespannt, ob das nur eine regionale Erfahrung ist oder ob es bundesweit an Wunderblumen mangelt. Also: Wie sieht es bei Euch dieses Jahr „wunderblumenmäßig“ aus?