26. Oktober 2009
von Matthias
2 Kommentare

Hebe oder neuseeländische Strauchveronika

Es war ja noch ein bisschen Platz auf Claudis Fahrradgepäckträger, als wir das letzte mal einen Baumarkt geplündert haben und da duftete sie sich in unsere Aufmerksamkeit. Ein paar Bienen umschwirrten den Kleinstrauch auch, also nahmen wir sie mit, die Hebe oder Strauchveronika ( Veronica subgen. Hebe).

Strauchveronika oder Hebe

Über 100 Arten soll es geben, einige auch winterhart. Unsere hat kleine, lila Lippenblüten, die mild süßlich duften, wenn es geregnet hat und kleine panaschierte Blätter.

Hebeblüte

Gierig strecken sich die Staubfäden den Bienen entgegen.

Hebeblüte

20. Oktober 2009
von ClaudiaBerlin
19 Kommentare

Naturnah gärtnern – was meinen wir damit?

Es ist an der Zeit, mal etwas konkreter zu berichten, was uns naturnah gärtnern eigentlich bedeutet. Wie bei allen Konzepten gibt es auch da – natürlich! – unterschiedliche Meinungen und sich entwickelnde Traditionen. Jeder Gartenfreund muss hier seinen eigenen „Weg der Mitte“ finden. Und das kann dauern, denn Gärtnern ist ja kein „Ruck-zuck-alles-anders“-Unternehmen. Zumindest dann nicht, wenns um „naturnah“ geht!

Im folgenden mal ein paar Punkte, die wir auf unseren Gartenparzellen berücksichtigen, bzw. anstreben

  • Auf Chemie wird verzichtet: keine chemischen Pflanzenschutzmittel kommen zur Anwendung, allenfalls verwenden wir Aufgüsse und Jauchen aus Wildpflanzen (z.B. Brennesseljauche).
  • Kompostierung ist ein Muss: alle Pflanzenabfälle, Blätter, Grasschnitt, angefaultes oder verwurmtes Obst etc. kommen auf den Haufen, dazu auch unser Kaffeesatz und gelegentlich Altpapier. So gewinnen wir neue Erde, die den am insgesamt zu sandigen Boden auf Dauer verbessern wird. Kompost dient auch als natürlicher Dünger – wir können gar nicht genug davon haben!
  • Nie soll die Erde kahl und nackt offen liegen bleiben, denn das laugt sie nur aus. Wo nichts wachsen soll, weil Nutzpflanzen gefördert werden sollen, wird gemulcht (Rasenschnitt, Wildkräuterheu etc.). Pflanzenreste liefern wichtige Nährstoffe für das Bodenleben. Zudem finden wir: Ein Teppich heimischer Wildkräuter ist nicht hässlich, sondern eine Freude für die Kleinlebewesen – und wenn irgendwas so sehr dominiert, dass es doch unser Auge beleidigt, dann wird eben punktuell gejätet bzw. ausgelichtet (der Kompost muss ja irgendwoher kommen!).
  • Totholzhaufen und alte Baumstammteile, ebenso Steinbeete auf Steinhaufen bieten heimischen Insekten und Kleintieren Unterschlupf und für Menschen eine interessante Optik.
  • Wir bevorzugen heimische Pflanzen, vornehmlich solche, die auch Bienen und Wild-Insekten etwas bieten: als „heimisch“ sehen wir ganz unideologisch jene Pflanzen an, die hierzulande selbständig überleben können.
  • Wir mögen Wiese statt Rasen: Matts Parzelle hat viel Wiese, bestanden von alten Obstbäumen. In der oberen Hälfte haben wir einen Teil zum „Steppenbeet“ erklärt, nämlich da, wo Jahrzehnte lang ein Gebäude stand und der Boden extrem mager ist. Hier können ohne Bodenaustausch sowieso nur Wildpflanzen und Magerkräuter wachsen, deren Vielfalt wir nach und nach durch das Einbringen und „verteidigen“ weiterer Arten erhöhen. Die restliche Wiese mähen wir mit der Sense zweimal im Jahr, was genau das ist, was für solche Wiesen empfohlen wird. Derzeit gönnen wir den alten Bäumen aufgelockerte und von Gräsern befreite Baumscheiben, die wir mit Frühblühern bepflanzen und dann mit Blättern bedecken.
  • Abwechslung auf den Nutzbeeten: Immer die gleichen Arten an derselben Stelle entziehen dem Boden immer die gleichen Nährstoffe und führen so genannten „Bodenmüdigkeit“. Eine sinnvolle Fruchtfolge hält den Boden fruchtbar, drängt Krankheitserreger und Schädlinge zurück und vermindert die Anreicherung von Schadstoffen im Boden.
  • Verdorrtes bleibt lange stehen: Vögel holen sich gerne die Samen aus den vertrockneten Samenständen vieler Wild- und Kulturpflanzen, Spinnen kleben ihre Nester an vertrocknete Stauden. Und vieles sieht auch gar nicht schlecht aus: schließlich gehört Tod und Sterben zum Leben – warum soll man das nicht auch im Garten sehen können?

Bei alledem stehen wir erst ganz am Anfang. Zwar ist die vordere Parzelle keine weitgehend kahle Sandwüste mehr (wie bei der Übernahme) sondern flächendeckend bewachsen, doch mit der Umgestaltung der Beete fangen wir gerade erst an. Die Betonschwellen kommen nach und nach weg und wir müssen uns andere Beetbegrenzungen einfallen lassen. Einige Betonteile konnten wir sinnvoll wiederverwenden, doch sind es insgesamt einfach zu viele.

vorderer Garten

Die Thuja-Hecke haben wir ausgelichtet und in die Lücken verschiedenste Büsche gesetzt, die nun ihre Zeit zum Wachsen brauchen. Den schnurgeraden Betonweg (=100%ige versiegelt) haben wir aufgebrochen und Fugengrün gesäht, das nun als Gras hier und da aus dem Beton wächst – DAS finden wir schon mal viel hübscher als Beton pur! Den brachial wirkenden Rosenbogen haben wir zum Torbogen umfunktioniert, doch bis der dort gepflanzte Efeu das beranken wird, dauert es noch seine Zeit.

Kurzum: mit der „Verbesserung des Gesamteindrucks des Gartens“ sind wir (sogar als bekenennde faule Gärtner) mit Lust und Freude übers ganze Jahr befasst! Doch es dauert eben seine Zeit und ein reiner Ziergarten soll es nicht werden, sondern eine harmonische Balance von Ökologie, Nutzen und Schönheit.

***

14. Oktober 2009
von ClaudiaBerlin
4 Kommentare

Herbstarbeiten im Garten: Baumscheiben

Auch jetzt noch finde ich es wunderschön, das herbstliche Wetter im Garten mitzubekommen, den schnellen Wechseln zwischen Sonne und Regen, den heftigeren Wind, die Kühle des Oktobers und den Geruch der Erde.

frische Baumscheibe

Eine der Arbeiten, die wir nach und nach erledigen, ist das Anlegen neuer Baumscheiben. Im „Hinterland“ stehen etliche alte Bäume, teilweise halb tot, die aber noch Früchte tragen und auf jeden Fall viel Stimmung verbreiten. Der Rasen wuchs ihnen bis an den Stamm und bildete dort einen engen „Kragen“. Obwohl wir faule Gärtner sind, wollen wir ihnen mal wieder ein bisschen Luft und mehr Wasser von oben gönnen, indem wir das Gras entfernen und alles ein wenig auflockern.

Mittlerweile haben wir da auch noch Frühblüher gepflanzt und die Scheiben mit Ahornblättern bedeckt, die ich aus der Umgebung angekarrt habe.

10. Oktober 2009
von ClaudiaBerlin
3 Kommentare

Die Igelfliege

Nachdem ich kürzlich bei Iris die wundervollen Fotos der Igelfliege bestaunt hatte, war ich ganz glücklich, dieses bisher nie bemerkte „Model“ sogleich vor mir zu haben, als ich gestern mal wieder auf Motivsuche ging:

igelfliege.jpg

Obwohl wir dieselbe Digicam benutzen, gelingt es mir derzeit nicht, ähnlich scharfe und detailreiche Makros zu produzieren wie Iris – und noch weiß ich nicht, woran es liegt. Fast scheint es mir, als hätte das im ersten Jahr mit dieser Kamera besser geklappt, doch kann es ja kaum sein, dass die sich verschlechtern. Vermutlich bin ich zu ungeduldig, warte nicht auf das optimale Licht – und meist sind die Viecher ja auch so verdammt aktiv! :-)

Ein weiteres, noch viel beeindruckenderes Foto dieser Fliege fand ich auf foturisten.de: ein „Dieter K.“ schoss es mit einer betagten Olympus C5060WZ mit „nur“ 5,1 Millionen Pixel – da sieht man mal, wie blödsinnig dieser „Mehr-Pixel-Wettbewerb“ der Kamerahersteller ist!

Zur Igelfliege heißt es übrigens in der Beschreibung auf Tierdoku.com: „Sie gilt als Nützling, da sie an Raupen von Schmetterlingen parasitiert und somit Schädlinge vernichtet.“ Der Schmetterling als Schädling? Wir hätten gern MEHR davon im Garten!

2. Oktober 2009
von ClaudiaBerlin
4 Kommentare

Rezept für Pflaumenmarmelade, Zwetschgenmarmelade

Matt hat neben dem Faible fürs Gärtnern zu meiner Freunde noch ein süßes Nebenhobby: er kocht gerne Marmeladen und Fruchtaufstriche aus allem Obst, das so anfällt. In den letzten Wochen sind es die Pflaumen und Zwetschgen, die er so verarbeitet hat – und es schmeckt so köstlich, dass es mich wundert, dass in den Läden kaum mal Zwetschgenmarmelade zu finden ist. Zwetschgenkompott und Pflaumenmus ist viel bekannter. Warum eigentlich?

Zwetschgen - noch am Baum

Das Rezept ist recht einfach: Weiterlesen →

1. Oktober 2009
von ClaudiaBerlin
10 Kommentare

Herbst im Garten: Vertrocknete Stauden werden gebraucht

In fast jedem Gartenmagazin wird derzeit unter „Gartenarbeiten im Herbst“ das Zurückschneiden der Stauden empfohlen. Ich bin mir da gar nicht sicher und suche den Mittelweg: was noch irgendwie gut aussieht, darf ziemlich lange stehen bleiben, wenn es aber zum unschönen Gestrüpp ausartet, wird ausgelichtet.

Dabei verändert sich die Empfindung für das SCHÖNE: auch vertrocknete Samenstände und braune Blätter können schön sein. Mich erinnern manche verdorrten Stauden an IKEBANA-Arrangements, die ja auch oft nicht unseren gänginge Vorstellungen eines „hübschen Blumengebindes“ entsprechen. Wenn ich dann auch noch sehe, dass Vögel und Insekten mit den abgeblühten Pflanzen noch was anfangen können, freut es mich besonders! Der Garten ist insgesamt heute schon viel belebter als zur Zeit, als wir ihn übernommen haben.

Eikokon - Spinnennest

Die weiße Kugel auf dem vertrocketen Ehrenpreis im Bild ist der Eikokon einer Spinne. Zumindest nehme ich das nach ein bisschen Rumsuchen im Web an, denn ich fand ähnliche Fotos in einem Entomologie-Forum. Gerne würde ich mal mitbekommen, wenn sie schlüpfen!

TopBlogs.de das Original - Blogverzeichnis | Blog Top Liste