Gärtnern im Alter: Der Selbstversorger baut seinen Garten um

„Kennen Sie das Gefühl, wenn Sie im Leben an einen Punkt kommen, an eine Hürde, eine Grenze, an der Sie erkennen, dass Sie nicht mehr weiter kommen? Dass Sie so wie bisher nicht weitermachen können?“ So beginnt der Selbstversorger Ralf sein neuestes Video, in dem er den radikalen Umbau seines Selbstversorgergartens ankündigt.Der Selbstversorger

In diesem Frühjahr, dass in seiner Gegend sehr nass war, hat er erkennen müssen, dass er es einfach nicht mehr schafft, seine immensen Anbauflächen weiter so zu bewirtschaften wie bisher. Es war schier unmöglich, das viele Unkraut und die massenhaft auftretenden Schnecken so zu bekämpfen, wie es nötig gewesen wäre, um den verschiedenen Kulturen einen guten Start zu ermöglichen.

Der Hauptgrund ist jedoch das zunehmende Alter, das ihn daran hindert, wie bisher weiter zu machen. Ralf steht dazu, hadert nicht lange herum, sondern gestaltet seinen Garten massiv um: Statt großer Anbauflächen entstehen bis zu 30 (!) je vier Quadratmeter große Beete, umgrenzt von Dachschindeln, die tief in den Boden eingelassen werden. Dadurch reduziert sich die Anbaufläche auf ca. 30 Prozent der bisherigen Fläche und soll entsprechend weniger Arbeit machen. Der große Freiraum zwischen den Beeten muss dann nur noch gemäht werden, das Grünzeug wird als Mulch auf den Beeten landen.

Beete ohne Unkraut?

Die Umgestaltung selbst wird allerdings auch noch lange dauern, Ralf rechnet mit zwei bis drei Jahren, bis alle neuen Beete errichtet und gut in Schuss sind. Auf ihnen soll perspektivisch gar kein „Unkraut“ mehr wachsen – ob das realistisch ist? Ich zweifle, aber das mag daran liegen, dass wir einem völlig anderen, naturnahen Gartenstil folgen, fernab ernthafter Selbstversorgung.

Selbstversorgung aus dem eigenen Garten ist nämlich ein äußerst mühsames Unternehmen, trotz der Maschinen, die Ralf hier und da einsetzte. Im Grunde können wir doch froh sein, uns nicht mehr aus eigener Landwirtschaft ernähren zu müssen, auch wenn das einige Vorteile hat. Schon unsere zwei naturnah gestalteten Kleingärten mit einem „Drittel kleingärtnerischer Nutzung“ haben mich – insbesondere im Frühjahr zur Pflanzzeit – darüber nachdenken lassen, wie lange ich das wohl noch so schaffen kann und will. Momentan ist diese Zeit aber wieder gut überstanden und wir freuen uns am sich entwickelnden Gemüse und den vielen Wildpflanzen, die wir einfach wachsen lassen. Sandiger Boden und ein eher trockenes regionales Klima ist einerseits ein Problem, weil hier vieles nicht wächst, was anderswo gedeiht – aber andrerseits auch ein Vorteil, denn so viel Ärger mit Nässe und Schnecken tritt hier gar nicht erst auf.

Ich wünsche Ralf viel Erfolg mit seinem neuen Konzept – und dass es dann auch wirklich wie geplant weniger Arbeit macht!

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Autor: ClaudiaBerlin

Claudia lebt und gärtnert in Berlin und bloggt seit 2005 rund ums naturnahe Gärtnern. Folge dem Blog auf Twitter.com/gartenzeilen - da gibts Lesetipps und allerlei Infos rund um unser tolles Hobby.

2 Kommentare

  1. Hallo,
    das Thema Gärtnern im Alter beschäftigt sicherlich einge Hobbygärtner, auch wenn das in den meisten Socialmedia-Kanälen nicht zur Sprache kommt. Habe für mich auch einige Strategien entwickelt: Hoch- und Rahmenbeete lassen sich leichter pflegen, Wiese statt Rasen, Bewässerung durch Ollas und Solarpumpen, …
    Ich fände es interessant zu hören, wie andere damit umgehen.
    Viele Grüße
    Herbert

  2. Das Problem kenne ich. Ich gestalte meinen Garten (480 qm) schon seit bestimmt 5 Jahren um. Mehr Bäume, mehr Stauden, weniger Rosen, kaum noch Wiese. Bislang schaffe ich innerhalb einer Woche alle Beete von Unkraut frei zu halten. Die Stauden und Blumen wachsen so dicht, dass Unkraut kaum noch aufläuft.

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