24. Mai 2007
von ClaudiaBerlin
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Grillen im Garten

Dass man im Garten grillen kann, ohne zig andere Griller in unmittelbarer Nachbarschaft zu haben, die alle die „falsche Musik“ spielen, freut mich ganz besonders. Seit Matthias diesen netten Schwenkgrill gekauft hat, lassen wir also öfter mal Rauch aufsteigen – zum Glück stört das niemanden in der Umgebung!

Grillen ist – genau wie am Strand abhängen und barfuß laufen – ein gefühlter „Schritt zurück“ in die Zeit der Jäger und Sammler, wo wir um die Lagerfeuer saßen, das endlich erlegte Mammut verspeisten und die Alten wilde Geschichten zum Besten gaben. (Damit man ihnen auch immer alles glaubte, wurden die Verstorbenen als Ahnengeister vorgestellt, die garantiert sauer werden, wenn die Hinterbliebenen nicht mehr tun, was die Alten sagten.)

Wie schön, dass ich heute vom Grillfeuer zum Monitor wechseln kann, wie ich mag! Und wenn ich wissen will, wie man den Grillrost reinigt, dann guck‘ ich auf frag-mutti.de.

beim Grillen

23. Mai 2007
von ClaudiaBerlin
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Nackte Jungfrauen legten die Bohnen

…so heißt es jedenfalls über das alte England. Ein Fruchtbartkeitskult? Ein Brauch zur Verehrung der Demeter? Heutige Gärnterinnen und Gärtner vermuten eher, dass die Jungfrauen als Thermometer fungierten: erst wenn sie nackt nicht mehr froren, war der Zeitpunkt gekommen, um die kälteempfindlichen Hülsenfrüchte zu setzen.

Unsere Bohnen hätten wir nicht nackt setzen wollen, dafür war es vor ein paar Wochen dann doch noch zu kühl. Und prompt gab es einen Flop: von 25 macht nur eine Anstalten, auch zu wachsen. Shit happens, wenn man einfach so loslegt, ohne genau die Bedürfnisse und Wachstumsbedingungen der jeweiligen Pflanz zu recherchieren!

Die Geschichte mit den Jungfrauen stammt aus dem Buch Altes Gartenwissen – der Praxis-Ratgeber von Inga-Maria-Richberg. Ich bekam es kommentarlos und ohne Anschreiben zugeschickt – Danke dem unbekannten Spender!! Gelegentlich werd‘ ich es ausführlicher vorstellen, es liest sich angenehm, ist schön bebildert und sehr informativ.

Als faule Gärtnerin kommt mir bei der Lektüre allerdings öfter der Gedanke: Wenn ich das alles berücksichtigen wollte, was für’s OPTIMALE Gartengeschehen nötig wäre, dann wär‘ ich die längste Zeit „faule Gärtnerin“ gewesen! Also schön vorsichtig mit den guten Vorsätzen…

23. Mai 2007
von Matthias
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Mord im wilden Garten

Schreckliches ereignete sich in unserem Garten. Eine Elster, noch nicht ihrem Daunenkleid entwachsen, wurde gemeuchelt. Als ich mittags in den Garten kam, waren nur noch ihre Beine, ein eurogroßes Stück Fleisch und einige Federn zu sehen. Fleisch und Beine waren am Nachmittag auch verschwunden, so dass man annehmen muss, der oder die Täter hatten Hilfe aus unserem Garten. Zumindest bei der Beseitigung der Leiche, ist von einer Beihilfe unserer Ratte auszugehen.

mord.jpg

Vom Täter fehlt noch jede Spur. Er wird aber aus dem Bereich der organisierten Greifvögel vermutet, da wir kein Elsternnest in unserem Garten hatten und Marder und Co. doch bestimmt das Kücken nicht erst durch die Gegend schleppen, bevor sie die Beute verspeisen.

mord2.jpg
Für Hinweise, die zur Ergreifung der Täter führen, hat die Familie des Opfers mehrere Glitzerdinger zur Belohnung ausgesetzt. Sachdienliche Hinweise bitte an die Polizeidienststelle hier im Gartenblog.

21. Mai 2007
von Matthias
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Mimulus, die Gauklerblume

Erst macht sie mir weiß, sie wäre eine Sumpfdotterblume oder ähnliches, dann lässt sie mich denken sie wäre eine Orchidee.

Gauklerblume

Es ist eben eine Gauklerblume, Mimulus luteus oder Mimulus guttatus, auch Affenblume genannt. Ursprünglich aus Chile, hat sie sich nach Europa verbreitet, bestimmt wieder die Schuld der Gärtner, die ja alles einschleppen was schön ist und es dann in die freie Natur entkommen lassen. Diese Teichpflanze ist nicht nur bezaubernd anzusehen, sie existiert auch in vielen Farbvarianten, was sie zu einem häufigen Zuchtobjekt macht. Bei uns wuchs sie unscheinbar, am Teichrand vor sich hin,

Gauklerblume

bis sie vor kurzem loslegte.

Gauklerblume

21. Mai 2007
von ClaudiaBerlin
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Roter Fingerhut – Giftplanze des Jahres 2007

Roter FingerhutIst er nicht wunderschön?? Seit ein paar Tagen hat sich der rote Fingerhut (Digitalis purpurea) zu voller Größe und blühender Schönheit entwickelt. Als majestätischer Blickfang ist er ein würdiger Nachfolger der Kaiserkronen, die mittlerweile den Weg alles Irdischen gegangen sind.

Als Giftpflanze des Jahres löst der Fingerhut das Pfaffenhütchen (Euonymus europaeus) aus dem Jahr 2006 ab. Alle Pflanzenteile sind „sehr stark giftig +++“ – und zwar auch für Tiere. (Fünf Gramm Pflanzenmaterial sollen für Hunde tödlich sein, für Menschen können 2-3 Fingerhutblätter reichen!). An der Wahl der jeweiligen Giftplanze kann jeder teilnehmen, der bis zum 1.Juni jeden Jahres sein Votum abgibt. Die Aktion geht vom Botanischen Sondergarten der Stadt Hamburg aus und soll den bewussten Umgang mit den Giftplanzen fördern, die oft ohne Kenntnis der Gefahren angepflanzt werden. Weiterlesen →

20. Mai 2007
von ClaudiaBerlin
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Sex im Garten

MarienkäfersexEigentlich ist ja das gesamte blühende Geschehen ein einziger Akt der Verführung und Fortpflanzung – der ganze Garten ist in diesem Sinne derzeit ein Erotik-Center. :-))

Als ich aber heute die Hecke entlang ging, saßen quasi auf jedem 10. Blatt zwei Marienkäfer, die es gerade wild trieben. Naja, was heißt wild… aber immerhin können sie sich so fortbewegen und der Kamera entweichen. Ich hab‘ sie aber doch erwischt und finde sie echt süß!

18. Mai 2007
von ClaudiaBerlin
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Gartenzitate, Weisheiten und Sinnsprüche

Zitate - Titelbild

…ausgewählt von der faulen Gärtnerin:

* * *

In einem Garten ging das Paradies verloren, in einem Garten wird es wiedergefunden“

– Blaise Pascal –

Hausaufschrift: Narren hasten, Kluge warten, Weise gehen in den Garten

Kannst Du Dein Haus nicht mehr erspähen,
wird’s höchste Zeit zum Rasenmähen

– Spontispruch –

*

Ärgere dich nicht darüber, dass der Rosenstrauch Dornen trägt,
sondern freue dich darüber, das der Dornenstrauch Rosen trägt.

– Autor unbekannt –

*

Dem Traurigen ist jede Blume ein Unkraut
dem Glücklichen jedes Unkraut eine Blume

– Autor unbekannt –

*

Zu hegen und zu pflegen sei bereit,
das Wachsen überlaß der Zeit.

– Sprichwort –

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16. Mai 2007
von ClaudiaBerlin
Kommentare deaktiviert für Meditationsraum Garten, Batterie der Sinnlichkeit

Meditationsraum Garten, Batterie der Sinnlichkeit

„Gärten sind Batterien der Sinnlichkeit, an denen wir uns aufladen können. Für jeden, der nachdenken will und Probleme klären, sind es ideale Meditationsräume und Orte für Exerzitien. Sie bieten das Gegenteil von Hektik, von Zeitverschwendung, von Lieblosigkeit und Getue und verfeinern all unsere Sinne: das Schauen, das Haptische, das Riechen, das Hören und, wenn man will, selbst das Schmecken“. (André Heller, profil 43/2001).

Das schöne Zitat fand ich auf der „Aromafarm“, wo man auch eine ganz kurze Geschichte des Gärtnerns nachlesen kann – vom Garten Eden bis zum Kunstrasen.

Yoga-Statue

Gestern war ich mal nicht im Garten und schon fehlt mir der „Meditationsraum“, der so ganz anders ist als die virtuellen Räume, in denen ich den Großteil meiner Tage verbringe. Im Garten erfahre ich die Schwere der Materie, die Trägheit der Masse: da ist es nicht mit einer guten Idee und ein paar Mausklicks getan, man macht sich die Hände schmutzig und es strengt richtig an, etwas zu verändern. Selbst ein „Garten für Faule“ fordert gelegentlich eine ordnende Hand, wenn etwa der Hopfen und die Brennesseln Anstalten machen, Wege komplett zuzuwuchern: ich will auch MEINEN Platz verteidigen, will Pflanzen, die ich gesetzt habe, noch SEHEN können. Und indem ich mich einlasse auf diese Aktivitäten werde ich zum Teil der lebendigen Eigendynamik des „First Life“ und der Kopf wird wunderbar frei!

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