1. November 2013
von ClaudiaBerlin
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Schon letztes Jahr war ich mal für eine Serie wohltuender Behandlungen in einer Physiotherapie-Praxis. Unter anderem bekam ich Fango-Packungen auf den Rücken: eine dünne Schicht Naturmoor, verpackt in einer teilweise durchlässigen Plastiktüte wärmte mir den Rücken und entspannte die Muskeln.
Was machen die wohl mit den gebrauchten Fango-Packungen? Ich fragte nach: die werden einfach weggeworfen! Wie schade, denn dieses „Naturmoor“ ist genau das, was umserem sandigen Berliner Gartenboden fehlt!

Fortan holte ich alle zwei Wochen die gebrauchten Packungen ab. Wir sammelten sie im Garten, entfernten das Plastik und arbeiteten das getrocknete Naturmoor in den Boden ein, wo es besonders nötig schien. Der Erfolg zeigte sich fast sofort: Ein Rhododendron, der bisher nur vor sich hin kümmerte, hat sich dank einer ordentlichen „Fango-Zugabe“ dieses Jahr sehr gut entwickelt und so schön geblüht wie noch nie.
Derzeit hab‘ ich wieder eine Praxis, die mir die Packungen überlässt. Allerdings ist dort eine Mitarbeiterin, die ebenfalls gärtnert und mir jetzt sagte, ich hätte sie „auf die Idee gebracht“. Ich werde also bald wieder eine andere Praxis suchen müssen, doch die gibt es hier ja zum Glück recht häufig.
So sieht das Material aus, das aus der Packung kommt – real ist es schwärzlicher, hier scheint gerade die Sonne drauf:

Optimales Recycling: Fango vor der Müllverbrennung retten!
Wer ökologisch denkt und entsprechend gärtnert, vermeidet heute weitgehend den Einsatz von Torf, damit nicht die letzten Torfmoore auch noch verschwinden. Über gebrauchte Fango-Packungen bezieht man jedoch ein Material, das auf diese Weise äußerst sinnvoll recycelt, ja GERETTET wird. Weil die wärmende Erde Plastik-ummantelt ist und sich niemand die Mühe des Entpackens macht, kommt es nicht in die Bio-Tonne und landet normalerweise mit dem Restmüll in der Verbrennungsanlage. Was für eine Verschwendung!!!
Alsdenn: In den Physiotherapie-Praxen schlummert das Gold für sandige Böden – lassen wir es nicht verkommen!