26. April 2007
von ClaudiaBerlin
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Tränendes Herz

Tränendes Herz

Manche Pflanzen beeindrucken vor allem durch ihre exotische Form: Das „tränende Herz“ (Dicentra spectabilis, Herzblume) ist dafür ein gutes Beispiel. Die mehrjährige Staude gibt es auch in weiß (Sorte „Alba“), doch finde ich die rote Variante spektakulärer: ein Herz ist erst ROT ein echtes Herz!

Die Pflanze mag schattige Standorte und frischen, humusreichen Boden. Ich hatte ein Exemplar auf dem Berliner Staudenmarkt gekauft und auf unser zentrales Schattenbeet gepflanzt, als ich staunend feststellte, dass es in unserem Garten bereits heimisch ist und an anderer Stelle, ein wenig verborgener, schon von selber wächst!

25. April 2007
von ClaudiaBerlin
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Pfirsichbaumkrankheit

Schon bald nach Erscheinen der Blätter zeigt sich auch die Krankheit, an der der alte Pfirsichbaum leidet: verschrumpelte Blätter, komische Quaddeln und Verformungen. Ein Freund riet, Kupferlösung zu spritzen, doch erscheint diese Maßnahme als ein recht drastischer Eingriff ins Geschehen. Eher bin ich dafür, dem Gang der Dinge nichts in den Weg zu stellen: der Pfirsich passt einfach nicht ins hiesige Klima!

Pfirsichbaumkrankheit

Eine kleine Recherche bestätigt das. Auf Hausinfo.ch fand ich eine Beschreibung der „Kräuselkrankheit“, die neben Pfirsichen auch Nektarinen befällt. Da heißt es:

„Die Kräuselkrankheit des Pfirsichs wirkt sich stärker aus, wenn beim Erwachen der Blattknospen aus der Ruheperiode und ihrer langsamen Öffnung kaltes und feuchtes Wetter herrscht. Temperaturen von 10 bis 15° begünstigen die Infektion. Bei Temperaturen ab 21°C entfalten sich die Blätter hingegen sehr rasch und der Pilz kann sogar dann absterben, wenn sich die Infektion schon ausgebreitet hat. Auch starkes Giessen, leichter Regen und frühe Hitzeperioden im Frühjahr wirken sich negativ auf die Krankheit aus.“

Nun, das sind tatsächlich die natürlichen Bediungungen hierzulande. Gegen die Folgen anzukämpfen, halte ich für sinnlos. Und da der Baum sowieso schon „auf Stützen steht“ und nicht gerade einen schönen Anblick bietet, macht mich sein baldiges Ableben auch nicht wirklich traurig!

24. April 2007
von ClaudiaBerlin
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ABM für Blogger: Thinking Blogger Award

Eigentlich mag ich ja Mitschreibprojekte, Vernetzungsspiele, gemeinsame Aktionen zu einem bestimmten Thema – wenn sie allerdings komplett inhaltsfrei daher kommen, wie etwa der „ThinkingBlogger Award“, ist mir das zum Mittun zu wenig. Kein Thema, keine Aufgabe außer der „Nominierung fünf anderer Blogs“ – was ist das anderes als ein gegenseitiges sich Beweihräuchern auf Kommando? (Achtung: SchneiderHein, der uns diesen Award verliehen hat, hat es nett gemeint! Danke dafür!!)

THINKING Blogger Award – was soll das heißen? Eine „Auszeichnung“ für Blogger, die beim bloggen noch denken?? Vom Namen her also eine leicht zynische Abgrenzung gegen nicht mehr denkende, sondern nur noch in die Tasten hauende Blogger – klar, die gibts, sogar massenhaft! Und doch bemühe ich mich weit lieber um die Inhalte des eigenen Blogs, als um die explizite Abgrenzung gegen DaDa in seinen 1000 Gestalten.
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21. April 2007
von ClaudiaBerlin
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7 Regeln für faules Gärtnern

  1. Alles, was wächst, hat das gleiche Recht, zu leben.
    Lass es also erstmal wachsen, beobachte es und erfreue dich an seiner Eigenart. Sich einmischen macht Arbeit, und die wollen wir nicht mutwillig vermehren.
  2. Beschränke Eingriffe auf das Nötigste!
    Wenn du eine neue Pflanze setzt, schaffe ihr Platz und verteidige diesen Platz, während sie wächst, aber vermeide es, planlos größere Flächen umzugestalten: nackte Erde ist nicht schöner als das, was da von alleine gewachsen ist.
  3. Bevorzuge winterharte, heimische Pflanzen, die sich selbständig vermehren, denn diese kommen am besten mit sich selber klar.
  4. Sieh den Garten als Ganzes, das auch Kleinlebewesen Raum gibt,
    dann musst du nicht dauernd aufräumen, Abgestorbenes entfernen und Totholz entsorgen.
  5. Verschreibe dich nicht mit Haut und Haaren einer Ideologie!
    100% öko, bio, perma, japanisch etc. kann leicht zum Fulltime-Job werden und Fanatismus ist auf jeden Fall ein Stimmungkiller.
  6. Gestalte, was du gestalten willst, aber führe keinen Krieg!
    Gib den Dingen, die du ändern willst, gute Start-Chancen, aber bleibe gelassen, wenn es sich nicht so entwickelt, wie du es dir gedacht hast.
  7. Erkenne dich selbst als Teil des Biotops!
    Der Garten ist nicht allein für die Pflanzen und Tiere da, sondern dient auch deiner Erholung. Es ist in Ordnung, dir den Platz zu nehmen, den du brauchst, um dich wohl zu fühlen!

20. April 2007
von ClaudiaBerlin
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Erst Baumblüte, dann Blütenschnee

ApfelblüteNun kommen die Blüten wieder herunter und alles liegt voller „Schnee“. Noch nie hab‘ ich die Baumblüte so bewusst wahr genommen wie dieses Jahr – und noch nie war ich so begeistert! Kann jetzt gut verstehen, dass die Japaner zur Kirschblüte ein großes Fest veranstalten, an dem schon auch mal mehrere Tage gefeiert wird.

Bei uns haben geblüht: Mirabelle, Pfirsich, Kirsche, Birne, Aprikose, Pflaume und Apfel – in dieser Reihenfolge, wenn ich mich recht erinnere. Jeden Tag wandelten wir unter dem Blütenmeer, jetzt laufen wir über Blüten-übersäte Wege – was für ein Schauspiel!

Blütenschnee

17. April 2007
von Matthias
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Eine Hecke zur Hangbefestigung

Unser Garten hat einen besonders wilden Teil: „Die Hecke“. Wilder Hopfen, Brombeere und Schöllkraut umschließen, auf einem einen 2 – 3 Meter breiten Hang, den Gartenzaun, Forsythien und Flieder. Die Umwandlung, dieses von Draht und anderem Metallschrott durchzogenem Ungetüms, ist zu meinem ersten Großprojekt geworden.

heckenverhau

Ich versuche hier die Fortschritte zu dokumentieren. Beginnen will ich mit dem „Meister des Hangs“, dem wilden Hopfen (Humulus lupulus) aus der Familie der Hanfgewächse. Was einige Konsumenten schon auf Ideen bringt.

hopfen 31.maerz Hopfen wächst in Berlin an jedem zweiten Zaun, ob das echter wilder Hopfen oder verwildeter Kulturhopfen ist, weiß ich nicht. Immerhin gab es einmal 74 Brauereien in Berlin, heute nur noch 2 echte und 11 Gasthausbrauereien.

In lockerem Boden wächst Hopfen bis zu einem Meter in der Woche, ober- wie unterirdisch. Im Herbst sterben die oberirdischen Ausläufer ab und bilden, zusammen mit dem Laub, Dünger und Rankhilfe für das nächste Jahr. Im Laufe der Zeit bilden sich dadurch riesige Ballen trockenen Gestrüpps, das einerseits vielen Vögeln Nistmöglichkeiten bietet, andererseits aber eine echt Brandgefahr darstellen. Da wo er sich festgesetzt hat, ist er nur durch die chemische Keule oder wegbaggern zu bekämpfen. Rausreißen ist nur in den ersten Jahren möglich, da die Wurzelausläufer leicht abreißen und aus jeden Stück 2 neue Triebe erwachsen. Mit Essen (gekocht und in Butter geschwenkt) habe ich es schon probiert, das war aber keine Offenbarung. Vielleicht ist eines dieser Rezepte besser. Ähnlich dem Giersch hätten wir da einen nahezu unendlichen Vorrat.

13. April 2007
von Matthias
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Kirschblüte ein Gedicht

Kirschblüte bei der Nacht

Ich sahe mit betrachtendem Gemüte
jüngst einen Kirschbaum, welcher blühte,
In kühler Nacht beim Mondenschein;
Ich glaubt‘, es könne nichts von größerer Weiße sein.
Es schien, ob wär ein Schnee gefallen.
Ein jeder, auch der kleinste Ast
Trug gleichsam eine rechte Last
Von zierlich-weißen runden Ballen.
Es ist kein Schwan so weiß, da nämlich jedes Blatt,
Indem daselbst des Mondes sanftes Licht
Selbst durch die zarten Blätter bricht,
Sogar den Schatten weiß und sonder Schwärze hat.
Unmöglich, dacht ich, kann auf Erden
Was Weißers ausgefunden werden.
Indem ich nun bald hin, bald her
Im Schatten dieses Baumes gehe,
Sah ich von ungefähr
Durch alle Blumen in die Höhe
Und ward noch einen weißern Schein,
Der tausendmal so weiß, der tausendmal so klar,
Fast halb darob erstaunt, gewahr.
Der Blüte Schnee schien schwarz zu sein
Bei diesem weißen Glanz. Es fiel mir ins Gesicht
Von einem hellen Stern ein weißes Licht,
Das mir recht in die Seele strahlte.

Wie sehr ich mich an Gott im Irdischen ergetze,
Dacht ich, hat Er dennoch weit größre Schätze.
Die größte Schönheit dieser Erden
Kann mit der himmlischen doch nicht verglichen werden.

Barthold Heinrich Brockes (1680-1747)

kirschbluete.jpg

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