17. April 2007
von Matthias
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Unser Garten hat einen besonders wilden Teil: „Die Hecke“. Wilder Hopfen, Brombeere und Schöllkraut umschließen, auf einem einen 2 – 3 Meter breiten Hang, den Gartenzaun, Forsythien und Flieder. Die Umwandlung, dieses von Draht und anderem Metallschrott durchzogenem Ungetüms, ist zu meinem ersten Großprojekt geworden.

Ich versuche hier die Fortschritte zu dokumentieren. Beginnen will ich mit dem „Meister des Hangs“, dem wilden Hopfen (Humulus lupulus) aus der Familie der Hanfgewächse. Was einige Konsumenten schon auf Ideen bringt.
Hopfen wächst in Berlin an jedem zweiten Zaun, ob das echter wilder Hopfen oder verwildeter Kulturhopfen ist, weiß ich nicht. Immerhin gab es einmal 74 Brauereien in Berlin, heute nur noch 2 echte und 11 Gasthausbrauereien.
In lockerem Boden wächst Hopfen bis zu einem Meter in der Woche, ober- wie unterirdisch. Im Herbst sterben die oberirdischen Ausläufer ab und bilden, zusammen mit dem Laub, Dünger und Rankhilfe für das nächste Jahr. Im Laufe der Zeit bilden sich dadurch riesige Ballen trockenen Gestrüpps, das einerseits vielen Vögeln Nistmöglichkeiten bietet, andererseits aber eine echt Brandgefahr darstellen. Da wo er sich festgesetzt hat, ist er nur durch die chemische Keule oder wegbaggern zu bekämpfen. Rausreißen ist nur in den ersten Jahren möglich, da die Wurzelausläufer leicht abreißen und aus jeden Stück 2 neue Triebe erwachsen. Mit Essen (gekocht und in Butter geschwenkt) habe ich es schon probiert, das war aber keine Offenbarung. Vielleicht ist eines dieser Rezepte besser. Ähnlich dem Giersch hätten wir da einen nahezu unendlichen Vorrat.