5. April 2008
von ClaudiaBerlin
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Wie der Garten zum Parkplatz wird (1)

Auf Wunsch von Christian dokumentiere ich hier, wie es im wilden Garten derzeit aussieht. Der neue Eigentümer, der ihn als Abstellplatz für seine Gebrauchtwagen nutzen will, hat erstmal die romantische Begrünung der Remisen (links im Bild) entfernt und diese weiter entrümpelt:

Entgrünung und Entrümpelung

Hier von der anderen Seite, man sieht, dass auch mit den Baumfällungen begonnen wurde:

Garten wird zum Parkplatz

Immerhin freut mich, dass wir alle wichtigen Pflanzen retten konnten. Und offensichtlich war unser Gartenvorbesitzer noch da und hat sämtliche Kaiserkronen, für die wir nirgends Platz hatten, ausgegraben und mitgenommen. Auch die Yoga-Statue hat einen Liebhaber gefunden, jedenfalls sehe ich nirgends Bruchstücke.

3. April 2008
von ClaudiaBerlin
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Gemeinschaftsgarten ‚Rosa Rose‘ geräumt

Während unserer Abwesenheit hat es einen weiteren „wilden Garten“ erwischt: Der von Friedrichshainer Anwohnern in Eigeninitiative gestaltete und genutzte Garten „Rosa Rose“ wurde am 14.3. gewaltsam geräumt, weil eine Baugenehmigung vorliegt und das Grundstück nun bebaut werden soll.

Räumung des Gemeinschaftsgartens Rosa Rose

Immer mehr Gärten und ganze Gartenkolonien verschwinden, werden zugunsten einer Rendite-trächtigeren Vermarktung des ach so wertvollen Bodens vernichtet. Dabei verschwindet aber auch der Charme so manches noch ein wenig „unaufgeräumten“ Wohngebiets. Es ist – mit Verlaub – zum Kotzen! Weiterlesen →

2. April 2008
von ClaudiaBerlin
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Die gerettete Kaiserkrone

…blüht jetzt in meinem Hinterhof, als wär‘ nichts gewesen, als wär‘ sie immer schon dort gestanden:

Kaiserkronen im Hinterhof

Kaiserkrone

Das Stück Erde hinter der Überdachung für die Mülleimer, durch eine Mauer vom nächsten Hof abgetrennt, ist FÜR MICH natürlich kein Ersatz für den wilden Garten – für die Kaiserkrone aber schon! (Da sieht man wieder, wie Egozentrik Leiden schafft!).

Hinterhof

Wenn ich dann näher trete, die Erde rieche und mich in den Anblick der einzelnen Pflanzen vertiefe, vergesse ich glücklicherweise, was nicht mehr ist, und freu‘ mich über alte Bekannte. Wie zum Beispiel das Schöllkraut, das sympathischste „Unkraut“ der Welt:

Schöllkraut

Es lässt einen zu keiner Jahreszeit im Stich, wächst an jeder Ecke, gern auch flächendeckend, wenn Platz ist. Nette gelbe Blüten finden sich bis in den Dezember, und die Blattrosette sieht wunderschön aus, insbesondere, wenn sie aus Baumstümpfen oder Steinmauern heraus wächst.

Will man das Schöllkraut loswerden, lässt es sich ganz leicht mit Stumpf und Stiel heraus ziehen. Dass die Hände durch den Pflanzensaft gelb werden, nehme ich ihm nicht übel: es soll gegen Warzen helfen und tut mir nichts böses. (Was aber nicht für alle gilt: Zur Heil- und Giftwirkung stehen interessante Infos auf Heilkraeuter.de.)

Die Lehre des wilden Gartens

Vor meiner Zeit im wilden Garten hätte ich sowas wie Schöllkraut gar nicht bemerkt. Jetzt ist es, als würde es mit mir sprechen: Hey, mich gibt’s hier auch!! Es gibt uns überall, wo ihr uns Platz lasst…

Die Kaiserkrone, das Schöllkraut, alles, was da wächst: Es sind auf einmal nicht mehr bloß Pflanzen, die aus Umweltgesichtspunkten zu schützen sind, auch nicht „idyllisches Grün“ mit hohem Erholungsfaktor – es sind lebendige Wesen, mit denen man in Beziehung treten, die man lieben kann.

1. April 2008
von ClaudiaBerlin
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Blühendes Moos?

Ich finde, das sieht interessant aus, obwohl es recht winzig ist:
bluehendes Moos

Um ein „Blühen“ handelt es sich hier aber nicht. Moose pflanzen sich sowohl geschlechtlich als auch ungeschlechtlich fort – und zwar abwechselnd! Das hier ist die ungeschlechtliche Generation: In den Sporenkapseln an den dünne Stielen reifen Sporen, die der ungeschlechtlichen Fortpflanzung dienen.

30. März 2008
von Matthias
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Kanonenkugelbaum

2006 Budha unter KanonenkugelbaumJa, so heißt er, Couroupita guianensi. Schon vor 2 Jahren hatten wir einen im Königspalast in Phnom Penh gesehen. Viel fotografiert, umrahmte er da eine Budhastatue. Damals hatte ich das Gewächs für eine Lianenart gehalten, denn die riesigen Blüten wachsen aus blattlosen dünnen Ästen, während aus ganz gewöhnlichen Zweigen die Blätter sprießen. Dieses Jahr haben wir mehrere Kanonenballbäume auf einer Halbinsel zwischen Tonle Sap und dem Mekong entdeckt. Echte große Bäume, die gleichzeitig Früchte und Blüten tragen. Und riesig ist gar kein Ausdruck für diese Blüten, schon die Knospen sind fast tennisballgroß und die Blüte ist so groß wie eine Männerhand.

Kanonenkugelbaum

Laut deutscher Wikipedia kommt dieser Baum nur im Norden Südamerikas vor. Die englischsprachige Ausgabe sagt das gleiche, erwähnt aber im gleichen Absatz, das Canon-ball tree (Nagalinga) eine den Hindus heilige Pflanze ist, die vielfach in Shivatempeln gepflanzt wurde.

Kanonenkugelbaumblüte

Heilig, da die Blüten eine Kobra bzw. heilige Schlange darstellen, die sich um den zentralen Shiva-Lingam ranken – mit vielen weiteren Shivalingams um sich herum. Wie diese Bäume sich so schnell nach Indien (und Sri Lanka) bewegt haben, um schon als heilig zu gelten wusste auch Wikipedia nicht zu sagen.

Kanonenkugelbaum mit Kanonenkugeln

Jetzt, da ich die Früchte kenne, weiß ich auch wo der Name herkommt. Bis zu 25 cm im Durchmesser können die groß werden und sind mit einer Paste gefüllt, was sie recht schwer macht. Die hätte man durchaus als Kanonenkugelersatz verwenden können und sie sehen ja auch aus wie verrostete Kanonenkugeln.

20. März 2008
von Matthias
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Ein paar Blüten

ständig stoßen wir auf Pflanzen, die wir noch nie gesehen haben, geschweige denn einordnen können. Diesen prachtvollen Baum haben wir in Ho-Chi-Minh-Stadt gefunden,

parkbaumbluete.jpg

wenig später sah ich ihn dann andauernd. Die einzelnen Blüten werden fast handgroß und hängen in dichten Dolden herab.

parkbaumbluete2.jpg

Überhaupt war das ein sehr lustiger Park, da ganz in der Nähe des Backpacker/Touristenviertels „Pham Ngu Lao“.

Zweigeteilt durch eine breite Straße hat er einen recht sterilen Teil, in dem gar nichts los war

saigonpark.jpg

und einen älteren wilden Teil in dem jede Menge Vietnamesen sich die Zeit vertrieben und wir auch gerne eine Pause gemacht haben.

saigonpark2.jpg

3. März 2008
von ClaudiaBerlin
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Tropischer Gigantismus

Unsere dritte Woche in Kambodscha ist nun fast ‚rum. Neben allem, was es hier Interessantes, Fremdes, Schönes und auch Verstörendes zu sehen gibt, fotografieren wir alle exotischen Pflanzen, die hier so herum stehen. Zwar ist jetzt „Trockenzeit“, doch blühen Büsche und Bäume wie wild und immer wunderschön. Auch stellen die Kambodschaner gerne Kübelpflanzen auf und dekorieren damit selbst kleinste Balkone und Terassen, sogar auf den Wellblechhütten, in denen hier viele auf kleinstem Raum leben.

Manchem Gewächs, was wir aus dem wilden Garten kennen, begegnen wir hier wieder, doch allermeist ist es vergleichsweise gigantisch gewachsen.
Schmarotzer-Seide
So etwa die Schmarotzer-Seide, die unsere Buschmargarite erwürgen wollte: ich staunte nicht schlecht, als ich sie in Phnom Penh antraf, wo sie in hundertfacher Vergrößerung dabei ist, einem großen Baum den Garaus zu machen:

Cuscuta

Ein anderes Beispiel ist diese Winde, die nicht viel anders aussieht als die Gartenwinde unserer Breiten, nur eben viel gigantischer:

Winde

Und locker umrankt sie einen ganzen Hotel-Bungalow, so dass er fast im dschungelartigen Geschlinge verschwindet:

Winde umrankt einen Bungalow

Es ist schon ein wenig seltsam, mir hier den deutschen März vorzustellen, während ich unter dem laufenden Ventilator sitze, der in der tropischen Hitze ein wenig Kühlung bringt. Weitere Beiträge aus der Ferne werden folgen – immer wenn ich dazu komme!

***

wasserhyazinthe

18. Februar 2008
von ClaudiaBerlin
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Kambodschanische Hornisse

Die ist mir vor der Nationalgalerie in Phnom Penh begegnet:

Kambodschanische Hornisse

Das ist schon ein anderes Kaliber als die Einheimische aus dem wilden Garten. Ich saß etwa drei Meter entfernt, da war das 12er-Tele mal richtig nützlich! Die durstige Hornisse mutet mich buddhistisch an, denn ihr gelb-orangenes Hinterteil erinnert an die Kutten der Mönche, die man hier in Phnom Penh oft in den Straßen sieht.

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