Sind sie nicht toll, wie sie sich da umeinander winden? Matt hat sie mit der Digicam über dem Komposthaufen schwebend erwischt und kurz filmen können:
Wie sie das machen, ist nicht etwa Zufall oder gar ein Unfall: Die Tigerschnegel (Limax maximus L.) paaren sich immer auf diese akrobatische Weise, wie sie auf weichtiere.at beschrieben wird:
„Wenn sich zwei paarungsbereite Tigerschnegel begegnen, kriechen sie gemeinsam auf eine Kante zu, beispielsweise einen Mauervorsprung, einen Ast oder Baumschwamm. Von dort lassen sich die beiden Schnegel umschlungen an einem selbst produzierten Seil aus Schleim herab. Nach diesem Bungjee-Sprung findet in etwa 40 cm Tiefe frei hängend die Paarung statt.
Beide Schnegel strecken ihren Penis aus und tauschen eine Spermatophore aus. Nach erfolgreich vollzogener Aufnahme der Spermatophore streckt sich einer der beiden Schnegel aus und versucht, den Baum oder die Mauer zu erreichen, von der sich die beiden Schnecken herabgelassen hatten. Der andere Schnegel, nun auf sich allein gestellt, kriecht an dem Schleimseil empor zurück.“
Der Tigerschnegel ist eine verbreitete, aber dennoch recht unbekannte Nacktschneckenart – und deshalb war er auch mal „Weichtier des Jahres 2005“.
Anders als die vielfach als Plage empfundenen schwarzen und rotbraunen Nacktschnecken ist er kein Nutzpflanzenschädling – ganz im Gegenteil! Er lebt teilweise räuberisch und greift andere Nacktschnecken an, frisst auch an Aas und Kot, doch seine Hauptnahrungsquelle sind Pilze, welke Pflanzenteile und algige oder pilzige Aufwüchse an Totholz und Baumrinden.




