12. November 2009
von ClaudiaBerlin
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Das wilde Gartenblog: jetzt CO2-neutral!

Angebote und Einkaufen klimaneutral -  bei kaufDA.deEigentlich hatte ich schon lange über die Aktion berichten wollen, doch wie es so ist, verläppern auch gute Ideen oft in den dringlicher scheinenden Erfordernissen des Alltags.

Dabei ist die Aktion „Mein Blog ist CO²-neutral!“ wirklich eine ganz sinnvolle Verbindung von Umweltnutzen und PR-Interesse des Veranstalters KaufDA. Anstatt die Welt mit SPAM-Mails oder Briefkastenmüll zu belästigen, forstet die Aktion auf und pflanzt Bäume: für jedes teilnehmende Blog einen!

Auf der Teilnehmer-Seite kann man einen Bericht zum Stand der Pflanzungen und ein paar Bilder sehen. Kleine Bergahorn-Bäumchen sind schon erkennbar und wie ich aus eigener Erfahrung weiß, wachsen die sehr zügig in die Höhe. Nachhaltige Co²-Neutralisierung garantiert:

„Gerade in den ersten Jahren wächst der Bergahorn mit besonders großer Geschwindigkeit und schon nach 70 bis 100 Jahren hat er sogar eine Höhe von ca. 30m erreicht. Verglichen mit anderen Baumarten ist das bemerkenswert schnell und auch das Alter eines Bergahorns ist beachtlich. Bis zu 600 Jahre alte Ahornbäume hat man schon gefunden, die dann im Stamm einen Umfang von fast 2m gemessen haben. Vielleicht werdet ihr euren Baum nicht über die all die Jahrhunderte begleiten können aber ihr seht, dass die Baumpflanzaktion von Mach’s grün! nachhaltiger kaum sein könnte.“

Wer ebenfalls teilnehmen will, findet die Bedingungen auf der Aktionsseite: ein eigenes Posting zur Aktion plus Bannerlogo, sowie eine Mail an den Veranstalter – schon bist du dabei! Einen Baum mehr in die Welt zu bringen ist selten so einfach gewesen.

9. November 2009
von ClaudiaBerlin
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Die Mauer ist auf – auch bei uns im Garten!

Im Jahr 2 unseres neuen Gartens ist auch bei uns eine Mauer durchlässig geworden: die einst geschlossene Thuja-Mauer, die jeden Blick von außen verunmöglichte, gibt es so nicht mehr:

Thuja-Mauer, August 2008

Geblieben sind locker stehende Einzel-Thujas, zwischen die wir andere Büsche gepflanzt haben: solche, die niemals so dicht werden können wie die „grüne Mauer“, die wir vorfanden.

Thuja-Reihe, November 2008

Mittlerweile find ich die eine oder andere Thuja sogar richtig nett!

Ernsthafte Gedanken zum heutige Mauerfall-Fest finden sich im Digital Diary:
„Eine Art 4.Juli für Deutschland: zum Mauerfall-Pathos“.

3. November 2009
von ClaudiaBerlin
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Knöterich – die Monster-Ranke

Ich staune immer wieder, welch riesenhafte Ausmaße Knöterich annehmen kann – hier z.B. überwuchert er einen ziemlich großen Baum, nicht weit entfernt von meiner Wohnung:

Knoeterich

Hauswände berankt er unter Umständen bis zum Dach – ich sehe das jede Woche im Hinterhof eines lieben Freundes, wo die Brandwand eines Berliner Gründerzeit-Altbaus vollständig von Knöterich bedeckt ist.

Im Garten dagegen – obwohl der nur 15 Fahrradminuten weiter Richtung Stadtrand liegt – ist es viel kühler und der Knöterich ist lange schon verblüht. ODER es ist eine andere Sorte, das weiß ich natürlich nicht!

30. Oktober 2009
von ClaudiaBerlin
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Der Anschlag auf den Apfelbaum

Es war der schönste Apfelbaum im ganzen Garten: seine großen roten Äpfel – kein bisschen fleckig oder verwurmt! – und seine hübsche Gestalt erfreuten unser Herz. SO sah er aus, als wir ihn Mitte der Woche das letzte Mal sahen:

Apfelbaum

Heute fanden wir ihn dann SO vor:

Apfelbaum, beraubt und verletzt

Man hat ihn regelrecht zusammen getreten, um an alle Äpfel zu kommen:

Apfelbaum schwer verletzt

Apfelbaum schwer verletzt

Matthias besichtigt erschüttert den schwer Verletzten:

Matthias und der schwer verletzte Apfelbaum

Abgehauen sind sie vermutlich über den Zaun zum Nachbarn, denn sie haben dabei noch eine volle Regentonne umgetreten.

Wer das war? Wir denken, die Kinder, die rund um die Gärten oft durchs Gebüsch toben. Richtig dumme Kinder, die so blöd sind, einen Apfelbaum halb tot zu treten, weil sie es nicht schaffen, auf weniger zerstörerische Art an die Äpfel zu kommen! Der Baum ist ja nicht etwa besonders hoch – sie hätten bloß einen der beiden Stühle nehmen müssen, die in drei Meter Entfernung frei herum stehen.

Ja, das war heut‘ unser Gartenerlebnis. Ich könnte kotzen!

29. Oktober 2009
von ClaudiaBerlin
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Topinambur

Topinambur im OktoberHelianthus tuberosus oder auch Erdbirne, Erdartischocke, Indianerknolle: die Topinambur hat mehrere Namen und gehört zu den letzten Pflanzen, die im späten Herbst noch blühen. Mit einer Birne hat sie allerdings wenig gemein: sie erinnert mehr an die Kartoffel und wurde, als es hierzulande noch keine Kartoffeln gab, auch noch häufig „wie eine Kartoffel“ verwendet.

Die bis zu drei Metern hoch wachsende Pflanze gehört zur selben Gattung wie die Sonnenblumen und sieht ihr auch ein wenig ähnlich. Anfang des 17. Jahrhunderts kam sie nach Europa, wurde aber im 19. Jahrhundert durch die ergiebigere Kartoffel weigehend verdrängt. Uns waren Topinambur völlig unbekannt, als war sie in unserem vorigen, dem „wilden Garten“ vorfanden, wo sie ganz ohne Pflege ein kleines Wäldchen bildete und auch den Komposthaufen teilweise überwucherte.

Topinambur: die KnollenDa ihre Knollen auf dem Biomarkt für bis zu 4,95 Euro das Kilo gehandelt wurden, freuten wir uns über das Geschenk der Umstände und gruben im Winter die Knollen aus. Es wundert nicht, dass die Topinambur vom Massenmarkt verschwunden ist, denn die Knollen sind von unregelmäßiger Form und schwieriger zu schälen. Auch kann man sie nicht so lange lagern, sondern muss sie binnen weniger Wochen verzehren. Weiterlesen →

26. Oktober 2009
von Matthias
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Hebe oder neuseeländische Strauchveronika

Es war ja noch ein bisschen Platz auf Claudis Fahrradgepäckträger, als wir das letzte mal einen Baumarkt geplündert haben und da duftete sie sich in unsere Aufmerksamkeit. Ein paar Bienen umschwirrten den Kleinstrauch auch, also nahmen wir sie mit, die Hebe oder Strauchveronika ( Veronica subgen. Hebe).

Strauchveronika oder Hebe

Über 100 Arten soll es geben, einige auch winterhart. Unsere hat kleine, lila Lippenblüten, die mild süßlich duften, wenn es geregnet hat und kleine panaschierte Blätter.

Hebeblüte

Gierig strecken sich die Staubfäden den Bienen entgegen.

Hebeblüte

20. Oktober 2009
von ClaudiaBerlin
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Naturnah gärtnern – was meinen wir damit?

Es ist an der Zeit, mal etwas konkreter zu berichten, was uns naturnah gärtnern eigentlich bedeutet. Wie bei allen Konzepten gibt es auch da – natürlich! – unterschiedliche Meinungen und sich entwickelnde Traditionen. Jeder Gartenfreund muss hier seinen eigenen „Weg der Mitte“ finden. Und das kann dauern, denn Gärtnern ist ja kein „Ruck-zuck-alles-anders“-Unternehmen. Zumindest dann nicht, wenns um „naturnah“ geht!

Im folgenden mal ein paar Punkte, die wir auf unseren Gartenparzellen berücksichtigen, bzw. anstreben

  • Auf Chemie wird verzichtet: keine chemischen Pflanzenschutzmittel kommen zur Anwendung, allenfalls verwenden wir Aufgüsse und Jauchen aus Wildpflanzen (z.B. Brennesseljauche).
  • Kompostierung ist ein Muss: alle Pflanzenabfälle, Blätter, Grasschnitt, angefaultes oder verwurmtes Obst etc. kommen auf den Haufen, dazu auch unser Kaffeesatz und gelegentlich Altpapier. So gewinnen wir neue Erde, die den am insgesamt zu sandigen Boden auf Dauer verbessern wird. Kompost dient auch als natürlicher Dünger – wir können gar nicht genug davon haben!
  • Nie soll die Erde kahl und nackt offen liegen bleiben, denn das laugt sie nur aus. Wo nichts wachsen soll, weil Nutzpflanzen gefördert werden sollen, wird gemulcht (Rasenschnitt, Wildkräuterheu etc.). Pflanzenreste liefern wichtige Nährstoffe für das Bodenleben. Zudem finden wir: Ein Teppich heimischer Wildkräuter ist nicht hässlich, sondern eine Freude für die Kleinlebewesen – und wenn irgendwas so sehr dominiert, dass es doch unser Auge beleidigt, dann wird eben punktuell gejätet bzw. ausgelichtet (der Kompost muss ja irgendwoher kommen!).
  • Totholzhaufen und alte Baumstammteile, ebenso Steinbeete auf Steinhaufen bieten heimischen Insekten und Kleintieren Unterschlupf und für Menschen eine interessante Optik.
  • Wir bevorzugen heimische Pflanzen, vornehmlich solche, die auch Bienen und Wild-Insekten etwas bieten: als „heimisch“ sehen wir ganz unideologisch jene Pflanzen an, die hierzulande selbständig überleben können.
  • Wir mögen Wiese statt Rasen: Matts Parzelle hat viel Wiese, bestanden von alten Obstbäumen. In der oberen Hälfte haben wir einen Teil zum „Steppenbeet“ erklärt, nämlich da, wo Jahrzehnte lang ein Gebäude stand und der Boden extrem mager ist. Hier können ohne Bodenaustausch sowieso nur Wildpflanzen und Magerkräuter wachsen, deren Vielfalt wir nach und nach durch das Einbringen und „verteidigen“ weiterer Arten erhöhen. Die restliche Wiese mähen wir mit der Sense zweimal im Jahr, was genau das ist, was für solche Wiesen empfohlen wird. Derzeit gönnen wir den alten Bäumen aufgelockerte und von Gräsern befreite Baumscheiben, die wir mit Frühblühern bepflanzen und dann mit Blättern bedecken.
  • Abwechslung auf den Nutzbeeten: Immer die gleichen Arten an derselben Stelle entziehen dem Boden immer die gleichen Nährstoffe und führen so genannten „Bodenmüdigkeit“. Eine sinnvolle Fruchtfolge hält den Boden fruchtbar, drängt Krankheitserreger und Schädlinge zurück und vermindert die Anreicherung von Schadstoffen im Boden.
  • Verdorrtes bleibt lange stehen: Vögel holen sich gerne die Samen aus den vertrockneten Samenständen vieler Wild- und Kulturpflanzen, Spinnen kleben ihre Nester an vertrocknete Stauden. Und vieles sieht auch gar nicht schlecht aus: schließlich gehört Tod und Sterben zum Leben – warum soll man das nicht auch im Garten sehen können?

Bei alledem stehen wir erst ganz am Anfang. Zwar ist die vordere Parzelle keine weitgehend kahle Sandwüste mehr (wie bei der Übernahme) sondern flächendeckend bewachsen, doch mit der Umgestaltung der Beete fangen wir gerade erst an. Die Betonschwellen kommen nach und nach weg und wir müssen uns andere Beetbegrenzungen einfallen lassen. Einige Betonteile konnten wir sinnvoll wiederverwenden, doch sind es insgesamt einfach zu viele.

vorderer Garten

Die Thuja-Hecke haben wir ausgelichtet und in die Lücken verschiedenste Büsche gesetzt, die nun ihre Zeit zum Wachsen brauchen. Den schnurgeraden Betonweg (=100%ige versiegelt) haben wir aufgebrochen und Fugengrün gesäht, das nun als Gras hier und da aus dem Beton wächst – DAS finden wir schon mal viel hübscher als Beton pur! Den brachial wirkenden Rosenbogen haben wir zum Torbogen umfunktioniert, doch bis der dort gepflanzte Efeu das beranken wird, dauert es noch seine Zeit.

Kurzum: mit der „Verbesserung des Gesamteindrucks des Gartens“ sind wir (sogar als bekenennde faule Gärtner) mit Lust und Freude übers ganze Jahr befasst! Doch es dauert eben seine Zeit und ein reiner Ziergarten soll es nicht werden, sondern eine harmonische Balance von Ökologie, Nutzen und Schönheit.

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