2. September 2010
von ClaudiaBerlin
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Meine Güte, was für ein Jahr! Erst der elend lange kalte Winter, dann nach einer extrem kurzen Frühlingsphase gleich die Hitzeperiode über Wochen – und im August der große Regen, soviel wie seit Beginn der Wetteraufzeichnungen im Jahr 1881 nicht. Da soll nochmal einer sagen, am Klima ändere sich nichts…
Ein schlechtes Jahr für Tomaten
Für die Tomaten war das alles gar nicht gut. Gegenüber dem letzten Jahr ist die Ausbeute gering und recht spät. Im Freiland krepelten die meisten nur so vor sich hin, bildeten extrem wenig Früchte und platzten dann trotz heftiger täglicher Wässerung in der Hitze auf. (Übrigens auch bei Nachbarn, die GANZ ORDENTLICH gärtnern!).
Eine Ausnahme ist das „Blondköpfchen“, das man hier auf dem Hübelgbeet zusammen mit einer Zuckermelone sieht:

Ganze Trauben von Blüten ergeben doch etliche kleine gelbe Früchte, die wir immer gleich beim Besichtigen verspeisen.
Erfolgsstory Hügelbeet
Hügelbeete sind überhaupt der Renner dieses Jahr. Matt hat sie eingeführt, wobei wir dann erstmal die Quecke kennen lernten, die sich sofort das neue Terrain eroberte. Mittlerweile haben sich die Beete aber bewährt: Zucchini, Melone und eben auch das Blondköpfchen wachsen da hervorragend.

Wir werden noch mehr davon anlegen, denn der sehr sandhaltige, durchlässige Boden alleine ist für viele Pflanzen offenbar nicht so das Wahre. Und bloß „von außen ernähren“ durch konventionelles Düngen ist nicht das, was wir uns unter „naturnah gärtnern“ vorstellen. Also ist Bodenverbesserung oberstes Gebot!
Herbstmulch
Dem dient auch die neue Mulchschicht auf den abgeernteten Kartoffelbeeten. Das Gras und die Wildkräuter, die auf und rund um unser „Nutzpflanzenfeld“ wachsen, ergaben das Material, um die Beete mit einer ordentlichen Schicht Grünzeug zu bedecken.

Erst dachte ich daran, noch Spinat oder Feldsalat anzupflanzen. Damit hatten wir allerdings im letzten Jahr schon keinen Erfolg und an anderer Stelle hat sich der frisch gesähte Spinat nach anfänglichem Keimen gleich wieder verdünnisiert (trotz feuchtem Wetter und zugekaufter Gartenerde). Also erstmal einfach zumulchen, vielleicht fällt uns ja noch eine „Wintersaat“ ein…
Kraftsport Kompost sieben
Wenn ich mich gelegentlich ein wenig gegen das Mulchen sperre, weil mir manchmal die Optik nicht gefällt, lästert Matt immer ein bisschen: „Klar, lieber erst auf den Kompost, damit ich das dann alles durchsieben muss, bevor es doch wieder aufs Beet kommt!“.
Und er hat ja recht: derzeit fängt das an mit dem Kompost sieben und es ist eine verdammt anstrengende Arbeit!

Trotzdem ist uns das wichtig, denn mit viel Kompost können wir nach und nach den sandigen Boden verbessern. Während andere Gärtner ihre alten Stauden und andere Abfälle ins anliegende Wäldchen entsorgen, suchen wir diese Stellen mit Schubkarren auf und holen uns diesen halbfertigen „Wald- und Wild-Kompost“ auf den eigenen Haufen. Es sackt ja alles auch extrem zusammen und ist dann im Ergebnis gar nicht so viel! Und weil wir Wildkräuter nicht dauernd rausrupfen, fällt bei uns eben nicht so viel an.