7. August 2015
von ClaudiaBerlin
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32 Grad um 11 Uhr, heute sollen in Berlin noch die 38 Grad erreicht werden, mindestens. Seit Tagen geht das so und auch in den nächsten Tagen, vielleicht sogar Wochen, soll die Hitze nicht weniger werden.

Uns stellt das vor die große Herausforderung, unsere beiden Gartenparzellen (je über 400 m²) ausreichend zu bewässern. Auch nur einen Tag auslassen geht nicht, ergibt große Trockenheitsschäden an etlichen Pflanzen. Also fahren wir jeden Tag raus, derzeit so gegen 19 Uhr, in der Hoffnung, dass es dann etwas kühler sein wird. Von Tag zu Tag wird diese Hoffnung jedoch mehr enttäuscht, denn wie man auf der Temperaturskala sieht, wird es selbst um 21 Uhr noch 33 Grad heiß sein.
Das Regentonnenwasser reicht schon lange nicht mehr. Wir füllen Leitungswasser nach und gießen auch viel mit dem Schlauch. Nur die Kulturpflanzen kommen noch in den Genuss des erwärmten Wassers aus der Tonne, das wir per Gießkanne verteilen. Ein Gieß-Einsatz dauert alles in allem insgesamt minimal zwei Stunden, oft mehr. Auch die Büsche brauchen ja Wasser und es dauert, bis da genug durch den Schlauch gelaufen ist. Die Wiese hinter dem Gartenhaus (wir nennen es nicht Rasen, das wäre irre führend) und auch alle anderen vornehmlich mit Gras bewachsenen Flächen sind weitgehend verdorrt. Mach nichts, das wird ja wieder kommen, wenn die Hitze vorbei ist. Trotzdem hab‘ ich noch versucht, durch tägliches Spritzen mit dem Schlauch Teile davon zu retten: unsinnig, es reicht einfach nicht!
Tipps fürs „richtige“ Gießen
Man soll nicht mittags gießen, klar! Dann verdunstet das Wasser mehr als dass es eindringt. Mit dem Eindringen ist es auf dem Berliner Sandboden sowieso so eine Sache: Das Wasser steht erstmal auf der Oberfläche, bis es wirklich einsickert. Leider gilt das nicht nur für den Mittag – es ist eigentlich immer so, wenns richtig trocken ist. Derzeit also jeden Tag.
Nachts gießen?
„Am besten ist das Gießen mitten in der Nacht, zwischen drei und vier Uhr morgens. Das rät Jürgen Herrmannsdörfer vom Bundesverband Einzelhandelsgärtner. Dann sei der Boden am kühlsten und das Gießwasser verdunste nur minimal. Eine Bewässerungsanlage mit Zeitschaltuhr kann diese Aufgabe übernehmen“ (Quelle: rp-online.de)
Tja, im Hobbygarten hat wohl kaum jemand so eine Bewässerungsanlage. Und einen Rasensprenger zu benutzen, würde einer anderen Regel widersprechen: jedes Gewächs entsprechend seinem Wasserbedarf versorgen und nicht auf die Blätter gießen!
Abends gießen? Davon wird abgeraten, weil das Schnecken anlocken könnte. Tja, momentan sind uns die Schnecken als Problem ziemlich egal, sie haben sowieso eine ganz üble Zeit in dieser Hitze und sind kaum mal zu sehen.
Optimal wäre also der frühe Morgen, darin sind sich die meisten Ratgeber einig. Um 5.36 geht in Berlin die Sonne auf, dann wird auch die niedrigste Temperatur von nur 23 Grad herrschen. Schon um 9.00 Uhr sind es wieder 27 Grad.
Also jeden Tag in der Dämmerung aufstehen, sich aufs Fahrrad schwingen und bis 8 möglichst alles gegossen haben? Ja, das wäre die ideale Gärtnerin, die sowas macht! Ob ich mich in den nächsten Tagen dazu aufraffe? Vielleicht schon morgen früh? Noch finde ich den Gedanken sehr gewöhnungsbedürftig, aber was bleibt übrig, wenn es abends um 9 immer noch 33 Grad hat? Egal wie man es macht, es wird verdammt anstrengend in den nächsten Tagen und Wochen.
Immerhin: das ist fast wie Sport! Ein optimaler Ausgleich zum Sitzen vor dem PC.