Grünkohl: den Raupen zum Fraß

Dieses Jahr haben wir zum ersten Mal Grünkohl angepflanzt: eine niedrige und eine hoch wachsende Sorte. Beide sind auch gut gewachsen und sahen lange Zeit richtig gut aus. Mittlerweile wird der Grünkohl jedoch von Raupen zügig aufgegfressen. Wie ich heraus fand, sind es Kohlweislingsraupen:

Kohlweislingsraupe auf Grünkohl

Da wir nicht jeden Tag in den Garten kommen, nützt unser Absammeln nicht allzu viel. Sie sind unglaublich gefräßig und wie es aussieht, wird für uns kaum etwas übrig bleiben.

Grünkohl, Raupenfraß

Wir nehmen es gelassen und sehen das erste Grünkohl-Jahr eben als „Lernjahr“. Gut ausgesehen hat der Kohl immerhin die meiste Zeit: ordentliche kleingärtnerische Nutzung, weithin sichtbar – was will man mehr? :-)

Was hilft gegen Kohlweislingsraupen?

Nun ja, nächstes Jahr wollen wir dann doch versuchen, den Kohl vor den Raupen zu retten. Meine Recherchen im Netz haben ergeben, dass vor allem ein Vlies erfolgreich sein soll, das verhindert, dass die Kohlweislinge ihre Eier auf dem Kohl ablegen. Allerdings ist dann die schöne Optik der großen Kohlpflanzen auch wieder dahin!

Im Bio-Gärtner-Forum fand ich den Tipp, Ackerschachtelhalmbrühe auf den Kohl zu sprühen, natürlich rechtzeitig, bevor die Raupenplage losgeht. Dort schreibt die „Pusteblume“:

„So zu Beginn sprühe ich zwei Mal mit einem Abstand von drei Tagen. Und dann eine Woche später eben noch einmal.
So mache ich es seit einigen Jahren mit Grünkohl. Und die Raupen waren weg. Warum sind sie weg sind? Nun das Schachtelhalm stärkt die Zellen der Pflanzen und das ist nicht nach dem Geschmack der Raupen.“

Ackerschachtelhalmbrühe gibt es in jedem Gartencenter zu kaufen. Es ist kein Gift, braucht keine Wartezeiten, und wird auch ansonsten zur Stärkung der Pflanzen empfohlen. Wir werden es also mal ausprobieren: neues Jahr, neuer Grünkohl!

Die Raupen klettern mittlerweile auch an glatten Wänden hoch – seltsam!

Kohlweislingsraupe

Hat sonst jemand Erfahrungen mit Methoden gegen diese Raupen?

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Autor: ClaudiaBerlin

Claudia lebt und gärtnert in Berlin und bloggt seit 2005 rund ums naturnahe Gärtnern. Folge dem Blog auf Twitter.com/gartenzeilen - da gibts Lesetipps und allerlei Infos rund um unser tolles Hobby.

17 Kommentare

  1. Meinen Grün- und Rosenkohl habe ich schon entsorgt. Der Befall war enorm und ich hatte keine Lust mehr auf Spritzen.

    Den Grünkohl hatte ich nur zum Spaß angebaut. Gegessen bzw. selbst zubereitet wird er in meiner Familien eh kaum bis gar nicht.

    Der Rosenkohl ist natürlich beliebter, aber auch da wollte ich nicht lange rummachen.

    Für den Winter ist schon der Bau von diesem schönen Teil geplant: http://www.youtube.com/watch?v=oGA0P9uB9z4. Ich denke, das ist am wirksamsten.

  2. Ergänzend: Das Teil natürlich dann nicht mit Folie, sondern mit Insektenschutznetz.

  3. Die Raupen klettern die Wände hoch, wenn sie auf der Suche nach einem Verpuppungsplatz sind. Dabei können sie erstaunlich schnell werden.
    Deine Raupen sind vom Großen Kohlweißling, der bei uns recht selten geworden ist. Daher kann ich ihm die Rucola oder Kapuzinerkresse nie abschlagen.
    Noch in den 50ern gab es riesige Schwärme dieser großen Wanderfalter.
    VG
    Elke

  4. Kann man den Kohl irgendwie abdecken? So das die Raupen gar nicht erst dran kommen.

  5. Im vergangenen Jahr habe ich 30 große Pflanzen entsorgt, das war mein Lernjahr! In diesem Jahr kam er unter Vlies, ab Mitte Oktober flogen die Kohlweißlinge nicht mehr, dann konnte abgedeckt werden.

  6. @sabrina: Ja, man kann den Kohl abdecken. Entweder wie Maria mit Vlies oder mit speziellen Insektenschutznetzen oder man baut sich Hauben, wenn man etwas mehr Mühe investieren will (siehe oben verlinktes Video).

    Die Raupen vermiesen mir wirklich regelmäßig den Spaß am Kohl. Nächstes Jahr probiere ich es auch mit einer Abdeckung, so dass der Kohlweißling keine Eier platzieren kann.

    Gärtnern heißt immer trial and error. Es wird nie langweilig und gerade das ist schön.

  7. ABDECKEN ist nicht nur mühsam, sondern auch optisch unschön. Ich denke, wir werden es nächstes Jahr erstmal mit Ackerschachtelhalm sprühen versuchen.

  8. Super ärgerlich mit den blöden Viechern!

    Hatte dieses Jahr auch Probleme mit Raupen.

    Gruß,
    Dieter

  9. Dafür hast du nächstes Jahr viele schöne Schmetterlinge im Garten. :-) Kohlweislinge sind zwar nicht gefährdet aber sehen doch ganz nett aus.

    Ich selber hab keine Erfahrung mit dem Weisling. Aber dies Jahr wurd mein Rhabarber von Käfern komplett aufgefressen.

    Vlies finde ich auch unschön aber ich würd denken, wenn das Problem ist, dass die Schmetterlinge Eier ablegen braucht man kein so dichtes Netz. Vielleicht reicht da ein Teichabdecknetz (eigentlich gegen Herbstlaub) mit enger Maschenbreite. Das ist vielleicht weniger auffällig als so ein dichtes Vlies. Um das Netz hoch zu halten find ich die Methode mit Bögen aus PVC-Elektrorohren am einfachsten und billigsten. (wenn man bei Youtube nach „PVC hoop house“ sucht findet man da viele Videos)

  10. Die Kohlweißlingsraupen – erinnern mich an meine Kindheit, da mussten wir in unseren Garten mit einer Blechdose und die Raupen absammeln. Gestunken hat das. – Ich könnte mir auch Beinwelljauche vorstellen. Hab leider keine Erfahrung, um diese Tierlein fernzuhalten.

    LG Heidi

  11. @Claudia #7: Da haben wir wahrscheinlich verschiedene Aufassungen. Ich gehe da nicht nach Optik und wenn es gut gemacht ist, sieht es auch ordentlich aus. Im Frühjahr nutze ich häufig Vliese. Sicher ist das immer etwas fummelig, aber der Nutzen überwiegt für mich.

  12. Ja, manchmal ist es zum Verzweifeln mit den Raupen. Mir haben dieses Jahr die Nacktschnecken die Ernte verdorben. Alle liebevoll vorgezogenen Zuccini- und Kürbisplanzen haben sie ratzekahl weggefuttert. Aber Gift käme für mich nicht in Frage, schon allein wegen meiner Haustiere.
    Jetzt hoffe ich auf mehr Erfolg im nächsten Jahr.

  13. mit dem Kohlweißling hatte ich nice große Probleme aber stattdessen waren die Pflanzen voller weißer Fliegen!
    ich wartet bis zum ersten Frost, dann war alles tot / verschwunden und ich konnte ernten.
    Mit Insektenvliesen habe ich schon von sehr guten Erfolgen gehört, auch beim Kohlrabi.

    Und auch mal extra pflanzen für die Kohlweißlinge stehen lassen, dann sammeln sie sich dort! und es siehr auch noch schön aus .
    so fliegen sie auch auf alle Kohlpflanzen.
    grüße Frauke

  14. Den Ärger hatte ich früher auch oft. Inzwischen achte ich sehr auf guten Boden, richtige Fruchtfolge und gute oder schlechte Nachbarn. Bekannt ist ja, dass man Kohl nicht nach Zwiebeln oder Lauch anpflanzen soll und auch nicht in die nächste Nachbarschaft.
    Auch lege ich immer die ausgegeizten Tomatentriebe und Tomatenblätter in die Reihen. Der Geruch irritiert den Kohlweislinge und er sucht sich andere Plätze.
    Diese Maßnahmen helfen auch gegen die Mottenschildlaus( weiße Fliege).
    Mastige Düngung mit Mist oder Chemie ist ebenfalls nicht von Vorteil. Das Blattzellgewebe wird weich und ist die Einladung für Schädlinge.

  15. Hallo Claudia, ich hätte nicht gedacht, dass diese schöne Raupe ein Kohlweißling wird.
    Als im Frühjahr alle meine Fetthennen befallen waren, hab ich täglich abgesammelt, weil Spritzen gibt es nicht in meinem Garten. Dann ist die Pflanze eben notfalls hinüber.
    Geht das nicht auch bei deinem Grünkohl? Abdecken ist ja nun eh zu spät, da die Eier schon da sind. Ist ja schade um den Grünkohl….

    Liebe Grüße Sigrun

  16. Ich hatte dieses Jahr leider viel Pech mit den Raupen und meinem Gemüse. Im nächsten Jahr werde ich die Reihen tauschen und dann Vlies überlegen, ich hoffe, das hilft.

    lg Florian

  17. Meine Warzenenten haben die Raupen vom Kohl gesammelt. Seit dem wir sie haben sind auch keine Schnecken mehr da. Die fressen sie auch mit Vorliebe.

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