Grade schwirrt ein Artikel der Süddeutschen durch die sozialen Medien. „Forsythien sind ein Verbrechen“ heißt es da knallig.
Dem Link folgend landet man auf dem Text „Artenschutz: Manche Blumen sind für Bienen der blanke Horror“ – das „Verbrechen“ haben sie also extra als „Twitter-Titel“ gesetzt, um der dort oft beklagten aggressiven Debattenkultur bestmöglich Futter zu geben.
Es geht zunächst auch gar nicht um das „Verbrechen“, nicht mal um Forsythien! Sondern um den nicht vorhandenen Mehrwert von Blühstreifen, die regelmäßig abgemäht werden. Erst ganz am Ende geht es um die Gärten und Forsythien. Was da berichtet wird, stimmt allerdings:
„Die beim Menschen beliebten gefüllten Blüten mancher Rosen-, Geranien- und Daliensorten etwa haben keine oder nur noch wenige Staubgefäße und sind für Insekten daher wenig hilfreich. Besonders gemein sind Forsythien. Menschen gelten sie als Boten des Frühlings. Auch Bienen fallen die gelben Blüten in der sonst noch graubraunen Landschaft sofort auf. Sie fliegen hin und suchen und suchen – doch die schönen Blüten haben weder Pollen noch Nektar. Aus Sicht der Insekten der blanke Horror. Und aus Sicht des Artenschutzes sowieso.“
Was fehlt? Das Benennen einer Alternative, die es ja bereits gibt: Die Forsythie „Beatrix Farrand“ (Forsythia intermedia), benannt nach einer berühmten US-amerikanischen Landschaftsgärtnerin und Landschaftsarchitektin, die mehr als 200 Gärten gestaltet hat. Sie ist die einzige Forsythie, die Pollen produziert, befruchtet wird und später auch Früchte trägt.
Weitere bienenfreundliche Gehölze sind z.B. Kornelkirsche, Kupfer-Felsenbirne, Saalweide, Liguster, Hibiskus, Weißdorn.
23. August 2020 um 16:26
Ich habe den Namen mal bei Tante G eingegeben und auch tatsächlich Bezugsquellen gefunden, aber … Leider scheint diese Forsythie eher spätblühend zu sein (April – Mai) und taugt deshalb nicht als Anzeiger für den Rosenschnitt. Deshalb darf meine ordinäre Märzblühende Forsythie, die so garnicht ökologisch korrekt, ist auch bleiben. Die Bienen müssen sich dann mit den anderen zahlreichen Frühlingsblühern begnügen.
7. September 2020 um 11:19
Ups, das war mir neu…. glücklicherweise stehen in unmittelbarer meiner Frosythie noch andere Frühblüher! Mein Strauch ist schon „uralt“, noch aus dem Garten meiner Großmutter, keine Ahnung, ob die überhaupt einen Sortennamen hat….
Liebe Grüße
Gabi
20. März 2022 um 10:55
Forsythien sind nur für Menschen schön. Bis auf wenige Sorten, z. B. “ Beatrix Farrand“, haben sie keinen Nektar und Pollen. Die Bienen werden angelockt durch die gelbe Farbe und müssen hungrig weiter suchen.
20. März 2022 um 11:03
@Petra: Warum schreibst du das? Das ist doch ganz genau der Inhalt des Artikels, sogar mit Nennung derselben Alternativ-Sorte, die du auch benennst?