17. Oktober 2007
von ClaudiaBerlin
7 Kommentare

Knöterich, der Kletterstar

Ein regelrechtes Blütenmeer bietet zur Zeit der Knöterich, der so manche Hecke der Umgebung in unserem Stadtviertel ziert. Wenn man ihn lässt – und in Berlin Friedrichshain ist das oft der Fall! – wächst er hoch in die Bäume und überwuchert diese ganz.

Knöterich

Der Knöterich (Polygonum Fallopia aubertii) ist ein Starkschlinger und der absolute Star unter den Kletterpflanzen. Acht Meter Triebzuwachs pro Jahr macht ihm keine andere Pflanze nach! Er bildet nach und nach Stämme, deshalb soll man die Umschlingung von Wasserrohren, Blitzableitern und anderen Bauelementen vermeiden, die die heftige Umarmung des Knöterichs eher nicht ertragen.

Knöterichblüte

Die Blüten stehen in feingliedrigen, weißen Rispen, die aber nur selten Früchte bilden.

Hecke aus Schlingknöterich

Eine Hecke ist mit Knöterich bzw. „Schlingknöterich“ schnell zugewachsen – das Laub hält bis in den November, ich wette mal, dieses Jahr noch länger. Wegen des schnellen Wuchses nennt man den Knöterich auch „Architektentrost“ – damit kann so manche Bausünde schnell hinter dichtem Grün verschwinden!

16. Oktober 2007
von ClaudiaBerlin
3 Kommentare

Fragen, die die Welt uns stellt

Kürzlich hab‘ ich über ein nützliches Statistik-Tool mal die Fragen zu Gesicht bekommen, die die Welt in Form von Google-Anfragen an uns stellt. Hier nun die Antworten, nach bestem Wissen und Gewissen von engagierten faulen Gärtnern gegeben:

Garten umgraben, wann?

Am besten gar nicht. Die Erde mit einer Hacke immer wieder mal ein wenig lockern reicht völlig aus. „Auf einem Hektar gesundem Boden graben Regenwürmer jährlich ein bis eineinhalb Tonnen Boden um“, schreibt Gerd Brucker in seinem Buch „Lebensraum Boden“. Dabei wollen wir sie gar nicht erst stören! (Eine seriöse Diskussion der Frage nach dem Umgraben gibt’s beim Umwelthaus.)

Wann ist Frühling ??

Wenn der Winter vorbei ist. Und damit jetzt nicht wieder gegoogelt werden muss: Winter ist die kälteste Zeit des Jahres, wenn auch die Tage am kürzesten sind. Schau einfach mal morgens um sieben aus dem Fenster: wenns noch dunkel ist, ist Winter (Achtung: klappt nur, wenn die Rolläden nicht geschlossen sind).

Was wächst im Garten?

Alles, was auch in der Umgebung wächst – wenn du es wachsen lässt. Außerdem das, was du selbst pflanzt, mal voraus gesetzt, du verteidigst das Gesetzte gegen die stärkeren ortsansässigen Pflanzen. Was aber richtig in Arbeit ausarten kann!

Wann wird Mangold gesät?

Im Frühjahr (Mitte März/April) oder im Spätsommer (August).

Wie wird eine Kartoffel geerntet?

Einfach die Erde aufbuddeln, Kartoffeln suchen, raus nehmen – sie beißen nicht!

Wo wächst Mais? Wie wächst Mais?

Zum Bespiel im wilden Garten, aber auch an vielen anderen Orten. Wie die meisten Pflanzen wächst er dem Himmel entgegen und kommt dabei auch recht gut voran.

Was ist ein Himmelsstürmer?

Eine Pflanze, die sehr hoch wächst – eben dem Himmel entgegen. Im wilden Garten stürmen zur Zeit die Topinambur, manche kippen auch einfach um, weil sie es übertrieben haben. Im Frühsommer beeindruckte uns der Rüben-Kälberkropf (Chaerophyllum bulbosum) mit seinem gigantischen Wachstum. Und dieses Jahr hat es auch die Stockrose wild getrieben, bevor sie umgekippt ist – Hochmut kommt eben vor dem Fall.

Ekel kommt woher?

Tja, so ganz genau wissen wir das auch nicht. Vermutlich hatten die Erfinder des Ekels einen Überlebensvorteil gegenüber denjenigen, die einfach alles aufgefressen haben, was sie kriegen konnten. Und hier noch was hübsch Ekliges – oder ist das nur Ansichtssache?

Birnenrost von seiner ekligen Seite

13. Oktober 2007
von ClaudiaBerlin
1 Kommentar

Herbstromantik, Kleeblüte, unermüdliche Cosmea

Binnen weniger Tage färbt sich jetzt alles bunt und ergibt – je nach vorherrschenden Licht – recht romantische Anblicke. Hier der linke Eingang zur Remise, der kürzlich noch ganz grün war:

Wilder Wein um den Eingang zur Remise

Immer noch fotografiere ich jede Blüte mit dem Makro aus extremer Nähe – wie schön da viele Pflanzen aussehen, die bei normalem Blick recht unscheinbar wirken. Z.B. diese Rotklee-Blüte hier:

Rotklee-Blüte

Aus JEDER Entfernung immer wieder schön ist dagegen die unermüdliche Cosmea:

Cosmea

11. Oktober 2007
von ClaudiaBerlin
2 Kommentare

August-Fotos in der Galerie

Der Star des Monats August war eindeutig die Stockrose. In rot, rosa, gelb und „gebändert“ erfreute sie unser Herz – deshalb darf sie hier auch nochmal auftreten, obwohl sie längst verblüht ist:

rosa Stockrose

Endlich hab‘ ich es geschafft, Bilder aus dem August in die Galerie zu stellen. „Ein Jahr Wilder Garten“ soll es schon noch werden, so Bilder-technisch. Optimal ist diese Galerie-Lösung ja nicht, ich suche nach einer Form, die Galerien besser ins Blog zu integrieren – so jedenfalls schaut da kaum mal jemand rein. (Hab‘ auch schon Ideen, aber die sind noch nicht reif…).

In Bildern unsterblich

Eines aber ist sicher: Noch nie in meinem Leben hab‘ ich soviel fotografiert wie in diesem Jahr. Vielleicht sogar INSGESAMT nicht so viel! Und manchmal ist mir dabei ganz philosophisch zumute: Zwar entferne ich mich vom Erleben des Lebens, indem ich Fotos mache, also einen distanzierten, objektivierenden Standpunkt einnehme, anstatt im Geschehen aufzugehen. Andrerseits hab‘ ich auch das Gefühl, durch die Bilder den wilden Garten unsterblich zu machen. Auf den Fotos wird er „immer da“ sein, auch wenn er in der wirklichen Wirklichkeit längst ein Parkplatz für gebrauchte Autos geworden ist.

Wilder Garten im August

10. Oktober 2007
von ClaudiaBerlin
3 Kommentare

Herbststimmungen und Jagderfolg

Die Blätter fallen, doch zum Glück nicht gleich so viele auf einmal wie letztes Jahr. In diesen Tagen ist es im wilden Garten sehr romantisch, doch spüre ich auch die Melancholie des Abschieds, die zum Herbst gehört.

Garten im Hebst

Ihre Majestät war heute stundenlang auf der Jagd. Gespannt saß die wolkig bepelzte Perserkatze vor dieser und jener Spalte, beobachtete die Treppe, schlich die Wege entlang, dem Rascheln der Ratte im kaum einsehbaren grünen Verhau nachspürend.

Perserkatze auf der Jagd

Perserkatze auf der Jagd

Wir hatten uns immer ein wenig darüber lustig gemacht, dass dieses verzüchtete Wollbündel noch ernsthaft Anstalten macht, den Instinkten ihrer Art zu folgen. Nach zwei Stunden erlebten wir dann aber eine Überraschung: Die Katze huschte über den Weg, wir hörten ein lautes Quieken, das abrupt endete – und dann erblickten wir die erfolgreiche Jägerin, die erlegte Ratte quer im Maul!! Wow!! Alle, die sich angesichts unserer Duldsamkeit in Bezug auf die Rattenpopulation im wilden Garten aufgeregt haben, sind nun hoffentlich beruhigt: Sie hat die Lage voll im Griff! Hier vermehren sich die Ratten keinesfalls ungestört….

Leider hatte ich die DiGiCam nicht zur Hand, um den Jagderfolg festzuhalten – es ging alles viel zu schnell!

9. Oktober 2007
von Matthias
3 Kommentare

Gärten der Welt, in Marzahn? Der balinesische Garten

Der Erholungspark Marzahn möchte mit seinen internationalen Gärten „als überregional bekannter Wallfahrtsort für Gartenenthusiasten“ anerkannt werden. Gut, überregional heißt ja nur über Berlin hinaus, aber Wallfahrtsort?!

Gleich links vom Eingang kündigt sich der balinesische Garten an. Ich hatte mir etwas in dieser Richtung erwartet, es war dann aber nur ein nicht mal besonders großes Gewächshaus. Immerhin hatte man an die armen Brillenträger gedacht, denen beim Betreten der Tropenzone immer die Gläser beschlagen.

Brillentrockner

Wir hätten das mit unseren Kameras machen sollen, denn die ersten Bilder sahen so aus.

Tropengefühl

Der Nebel gibt ihnen allerdings einen sehr romantischen Touch und nach einer Weile waren wir auch auf den Bildern wieder gut zu erkennen.

Baligarten

Nach 10 Minuten hatten wir uns alles genau angesehen, mehrere Rentnergruppen haben uns überholt, und standen wieder draußen.

Weiterlesen →

TopBlogs.de das Original - Blogverzeichnis | Blog Top Liste