Kräuter: Tipps für Anbau und Pflege

Frische Kräuter gelten neben Gewürzen als das i-Tüpfelchen der Küche. Die grünen Toppings verleihen jedem Gericht eine aromatische Geschmacksnote. Kein Wunder, dass die gesunden Alleskönner Platz in Gärten, auf Balkonen und auf vielen deutschen Fensterbänken finden.

Damit die Kräuter gesund wachsen können, empfiehlt es sich, die jeweiligen Bedürfnisse der Pflanzen zu kennen, um sie richtig gießen und düngen zu können. Schon der Standort ist bei weitem nicht für alle gleich! Und dollten sich mal Schädlinge auf den Kochlieblingen ansiedeln, heißt es, die richtigen Maßnahmen ergreifen, um die unerwünschten Bewohner zu entfernen. Dabei gilt es den Schaden an den appetitlichen Zutaten möglichst klein zu halten, also muss das auf jeden Fall ohne Gifteinsatz von statten gehen!

Kräuter Schnittlauch Petersilie

Anbau und Pflege: Worauf es zu achten gilt

Meist findet der Anbau der Küchenkräuter im heimischen Garten statt, bei guter Pflege halten sie hier bis in den Herbst hinein. Für Großstadtbewohner und Mieter, die keinen Garten zur Verfügung haben, ist für den Kräuteranbau auf Balkon oder Fensterbank die passende Alternative. Manche Kräuter sind einfach in der Pflege, bei anderen bedarf es der geeigneten Standortwahl und sensibler Fürsorge. Zu den Klassikern der aromatischen Pflanzen zählen:

  • Petersilie
  • Basilikum
  • Thymian
  • Dill
  • Schnittlauch
  • Salbei
  • Rosmarin 

Die Pflege der Kräuter beginnt bereits beim Anbau. Wer sich nicht schon auskennt, sollte sich vor dem Kauf über den passenden Standort, das Umtopfen und die richtige Erde kundig machen. Pauschal lassen sich die Kräuter nach Standort sortieren:

Mediterrane Kräuter wie Rosmarin, Thymian, Oregano und Gartensalbei erfahren an sonnigen Standorten eine optimale Entwicklung. Spezielle magere Kräutererde und Fertigmischungen bieten den Kräutern alles, was sie für ihr Wachstum brauchen.

Traditionelle Kräuter wie Schnittlauch, Petersilie, Minze und Kerbel bevorzugen den Halbschatten und gedeihen sogar im Schatten. Für sie reicht normale Pflanzerde, die üblicherweise vorgedüngt ist.

DIY-Erde für mediterrane Kräuter

Mediterrane Kräuterarten fühlen sich nur in spezieller Erde wohl, die  meist magerer ist als die normale Gartenerde. Es empfiehlt sich also, die optimale Erde für die Kräuter mit geringem Wasser- und Nährstoffbedarf selbst anzumischen oder den vorhandenen Boden mit Sand abzumagern.

Tipp: Wenn eine extra große Kräuterspirale oder gar mehrere Hochbeete mit Kräutern bestückt werden sollen, kann man Pflanzerde auf Palette bestellen anstatt teure Einzelpackungen zu kaufen! Die Eigenmischung ist dann immer noch günstiger als der Kauf teurer Spezialerde für Kräuter.

Dann geht es ans Anmischen und den Boden für Basilikum und Co. zu bereiten. Folgendes Rezept hat sich bewährt:

  • 50 bis 55 Prozent Gartenerde bzw. Pflanzerde
  • 15 bis 20 Prozent Kompost
  • 30 Prozent Quarzsand

Die Zusammensetzung ist je nach Nährstoff- und Wasserbedarf leicht variierbar. (Deshalb unbeding noch Einzelinfos zu den jeweils gewählten Kräuterpflanzen nachlesen!) Für folgende Pflanzen mit eher geringem bis mäßigem Bedarf eignet sich das Kräutererde-Rezept:

  • Anis
  • Basilikum
  • Beifuss
  • Bohnenkraut
  • Eberraute
  • Eisenkraut
  • Estragon
  • Liebstöckel
  • Majoran
  • Oregano
  • Rosmarin
  • Salbei
  • Thymian
  • Zitronenmelisse

Richtig gießen, Staunässe vermeiden

Kräuter haben einen sehr unterschiedlichen Wasserbedarf.

Mediterrane Kräuter wie Rosmarin, Salbei und Thymian brauchen nur selten Wasser. Im Garten kann man sie lange sich selbst überlassen und muss nur in Trockenphasen mal gießen. Im Topf und Balkonkasten sollte man sie jedoch etwa ein- bis zweimal pro Woche gießen. Immer durchdringend, aber nie im Wasser stehen lassen! Staunässe unbedingt vermeiden!

Durstigere Kräuter wie Petersilie, Schnittlauch, Minze, Melisse und Liebstöckel mögen einen feuchten Boden. Sie sollten also öfter gegossen werden, jedoch ebenfalls nicht ständig zu nass stehen. ‚An einem zu feuchten Ort besteht die Gefahr, dass die Kräuter durch Fäulnis an den Wurzeln absterben! 

Grundsätzlich sollten Kräuter besser morgens oder abends gegossen werden, nicht mittags. Verwendet wird abgestandenes Wasser oder Regenwasser, falls vorhanden.

Und das Düngen der Kräuter?

Insbesondere Topfpflanzen verlieren schnell an Nährstoffen, die mit der Zeit ausgewaschen werden, doch auch in Garten reichen die vorhandenen Nährstoffe nicht ewig. Dann ist Nachdüngen angesagt. Um ihr Aroma voll zu entfalten, brauchen Kräuter allerdings eine angepasste Nährstoffversorgung. Zu viel kann dem Aroma schaden, zu wenig das Wachstum verringern. Das richtige Maß ist hier also entscheidend.

Wie schon bei der Bewässerung haben mediterrane Kräuter einen sehr viel geringeren Nährstoffbedarf als die Kräuter für den Halbschatten (Schnittlauch, Petersilie etc.). Überdüngung schadet ihnen sogar sehr, hier ist also große Vorsicht geboten! Meist reicht die Startdüngung und vielleicht noch eine weitere Düngergabe während der Saison.

Alle anderen, nähtstoffhungrigeren Kräuter dürfen öfter gedüngt werden, allerdings auch erst, wenn ihre Startdüngung verbraucht ist. Danach reicht aus unserer Erfahrung eine Düngung pro Monat, jedoch nicht mehr im Oktober.

Welcher Dünger zum Einsatz kommen sollte, reicht als Thema für einen weiteren Artikel oder ein ganzes Buch! Mit einem Kräuterdünger aus dem Handel macht man zumindest nichts falsch. Wir raten, nur die Hälfte der angegebenen Dosierung zu verwenden.

Schädlinge an Kräuterpflanzen:  Blattläuse

Wenn das Frühjahr voran schreitet, finden sie sich häufig ein, auch an einigen Kräuterpflanzen: Blattläuse, die oft auch von Ameisen hergetragen und dann wie Nutzvieh wegen ihrer süßen Absonderungen gehalten werden. Ihnen kommt man am besten mechanisch bei: Abstreifen, abspülen und bestenfalls die Ameisen am Boden vertreiben. Kräuter im Topf dann auch mal umstellen! Auch Pflanzenjauchen aus Ackerschachtelhalm und Knoblauchaufgüsse sollen helfen, bedeuten aber doch Mehraufwand. Glücklich, wer Marienkäfer anziehen / ansiedeln kann, die natürlichen Fressfeinde der Blattläuse.

Die Beseitigung von Schädlingen mit chemischen Mitteln (Pestizide) muss Profis vorbehalten bleiben und ist in Kleingärten sowieso verboten. Auf dem Gemüse, das wir essen, ist derlei fehl am Platz. Erst wenn es um Masseninvasionen in Häusern und Gewerbeeinheiten geht, die ihrerseits eine Gesundheitsgefahr darstellen, kommt man wohl manchmal nicht am Chemieeinsatz vorbei.

Wildkräuter beachten!

Neben dem, was wir pflanzen, wächst auch manches von selbst. Es lohnt sich, die heimischen Wildkräuter zu beachten und auch zu probieren!

 

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