Schwertlilie Rheintraube

Schwertlilie Rheintraube, historische Bart-Iris

Wir wollen sie vermehren, das haben wir uns jetzt fest vorgenommen! Denn auch dieses Jahr erfreut uns die Schwertlilie (Iris) mit ihrer wundervollen Blüte.Schwertlilie, Iris

Wie man sieht, ist aber nur ein einziger Blütenstand gewachsen, an dem immerhin nach und nach mehrere Blüten erschienen sind. Da ist noch Luft nach oben!
Weil es so viele verschiedene Iris-Arten gibt, hat mich interessiert, welche die unsere ist. Es war eine längere Suche, doch am Ende erfolgreich:

 Iris barbata-eliator – eine Bart-Iris namens „Rheintraube“. Dass sie eigentlich in Gruppen wachsen und blühen sollte, sieht man gut in einem Shop (den ich ebenfalls per Google fand), der die Details dieser Schwertlilienart sehr ausführlich auflistet. In den wilden Garten passt sie gut: Winterhart bis -28 Grad, mag einen sonnigen Standort und trockenen bis frischen Boden.
Unser Boden ist zwar nicht „frisch“, aber trocken. Wir gießen die Iris ab und zu.

Schwertlilie Rheintraube

In einem Pflanzenforum schreibt „Martin“ über die Iris barbata elatior ‚Rheintraube‘:

„Fast hundert Jahre alt ist diese Iris der Züchter Max Joseph Goos und August Koenemann. Sicherlich kann die Sorte ’Rheintraube‘ mit neueren vergleichbaren Sorten wie ’Hellcat’ nicht mithalten. Das braucht sie auch gar nicht. Bei den Gärtnern sind diese alten oft diploiden Sorten aufgrund ihrer Robustheit trotz alledem immer noch beliebt. Schlechteres Wetter mit viel Niederschlag stecken sie deutlich besser weg als moderne Züchtungen von heute. Wunderbar sieht die Sorte ’Rheintraube‘ zusammen mit weissen und hellrosa farbenen Fingerhüten aus. Alle fünf Jahre kann man die Rhizome dieser Iris teilen und neu verpflanzen. Die Iris dankt es einem mit überreicher Blüte im Folgejahr.“

Toll, eine alte Sorte! Mir gefallen die einfacheren Schwertlilien viel besser als viele modernen Züchtungen, die mit ihren „gelockten“ Blättern irgendwie angeberisch wirken. Die Blüte ist doch sowieso schon spektakulär!

moderne Schwertlilie

Moderne Iris (Capri23auto / Pixabay)

Wir haben auch so eine: nicht „übernommen“ wie die Rheintraube, sondern gekauft, noch ahnungslos und ins Thema Iris nicht eingelesen:

Schwertlilie

Die Hohe Schwertlilie ‚Belle de Nuit‘ (Iris x barbata-elatior ‚Belle de Nuit‘) hat bisher nur einmal geblüht und kam dann nicht mehr über ihr Grünzeug hinaus. Aber es gibt sie noch, mal sehen!

Historische Züchter Max Joseph Goos und August Koenemann

Über die Züchter wollte ich mehr wissen und wurde auf „Irisparadise“ (verdienter Titel!) fündig:

„Die deutschen Züchter Max Joseph Goos und August Koenemann haben in ihrer Schaffenszeit 1899 – 1938 insgesamt 94 Iriszüchtungen auf den Markt gebracht. Sie waren zu Ihrer Zeit weltweit wohl mit die bekanntesten Pflanzenzüchter (Iris, Paeonien, Clematis und auch viele Obstsorten) und viele Ihrer Züchtungen finden sich noch in vielen Gärten und Sammlungen rund um die Welt.“
Auf der Seite werden alle 94 Züchtungen gezeigt, einige davon sind „verschollen“. Für Iris-Fans übrigens wirklich eine tolle Info-Quelle!

Schwertlilien vermehren

Wir haben noch zwei weitere Standorte mit Schwertlilien. Auch da wachsen Blütenstände nur vereinzelt am Rand der Vorkommen, ein häufiges Phänomen, wenn die Iris mehrere Jahre stehen. Um das Blühen zu unterstützen und sie zu vermehren soll man folgendes tun:

  1. Das Rhizom mit einer Grabegabel vorsichtig ausgraben
  2. Rhizom in ca. 10 cm lange / handgroße Stücke teilen, die jeweils einen Blattschopf tragen und Wurzeln gebildet haben müssen.
  3. Blätter auf die Hälfte einkürzen,
  4. an anderer Stelle Rhizomteile eingraben, vorher Boden mit Kompost anreichern,
  5. nur so tief setzen, dass das Rhizom nach dem Auffüllen mit Erde noch zur Hälfte aus dem Boden ragt.
  6. Pflanzabstand je nach Sorte 25 bis 40 cm.

Der beste Zeitpunkt für das Teilen und Umpflanzen ist ca. 8 Wochen nach der Blüte, in manchen Quellen steht auch „Ende Juli bis September“ oder „August bis Oktober“. Die Unterschiede beziehen sich vermutlich auf verschiedene Sorten, die früher oder später blühen.

Mehr über Schwertlilien:

 

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Autor: ClaudiaBerlin

Claudia lebt und gärtnert in Berlin und bloggt seit 2005 rund ums naturnahe Gärtnern. Folge dem Blog auf Twitter.com/gartenzeilen - da gibts Lesetipps und allerlei Infos rund um unser tolles Hobby.

Ein Kommentar

  1. Hallo Claudia,
    ich kann dir nur zustimmen. Iris im Garten lohnen sich immer. Sie brauchen kaum Pflege und vertragen Trockenheit und Sonne.
    Bei mir blühen die Irispflanzen, die im Halbschatten stehen auch sehr gut.
    Allerdings machen die Pflanzen auch gern mal ein Jahr Pause. Deshalb ist es schön, wenn man mehrere verschiedene Sorten im Garten hat. Dieses Jahr ist ein echtes Irisjahr. Vielleicht wegen des trockenen Frühjahrs.
    Viele Grüße
    Anette

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