29. Oktober 2010
von ClaudiaBerlin
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Und noch ein Blog: Unverbissen vegetarisch

Dass hier in letzter Zeit nicht soviel los war, lag auch daran, dass ich mit der Entwicklung eines weiteren Blogs beschäftigt war. Das kann man nun besichtigen: Auf Unverbissen vegetarisch will ich meine eigenen Erfahrungen mit der vegetarischen Ernährung schildern, Tipps für Einsteiger sammeln, Produkte testen und Rezepte ausprobieren – bzw. darüber schreiben.

Gleichzeitig geht es „unverbissen“ zu – es wird also niemand als Unmensch diskriminiert, der noch Fleisch ißt. Ich hab auch selber sehr gerne Fleisch gegessen, doch ich kann es einfach nicht mehr akzeptieren, unter welchen Bedingungen unsere sogenannten „Nutztiere“ in der Massentierhaltung leben und sterben müssen.

unverbissen vegetarisch

Auch das Gärtnern hat zu dieser Haltung beigetragen: Wie kann ich mich über jeden Regenwurm mehr im sandigen Berliner Boden freuen, den Wildbienen ein „Hotel“ bauen, den Kleintieren Holzhaufen aufschichten, und gleichzeitig die Zustände ignorieren, die unsere Fleischgefräßigkeit in den Mega-Ställen und Schlachthöfen anrichtet? Ganz zu schweigen vom Klima, von der Abholzung der Regenwälder fürs Rindvieh und vielem mehr. Sogar unser aller Gesundheit steht auf dem Spiel: immer mehr Antibiotika kommen in den engen Ställen zum Einsatz, was auf Dauer zu Resistenzen beim Menschen führen kann, so dass die effektiven Helfer in der Not ihre Wirkung verlieren. (Lies aktuell die Süddeutsche zum Antibiotika-Hähnchen!) Und alles nur für mehr und mehr billiges Fleisch!

Deshalb ist mir jeder Verzicht auf Fleisch ein Schritt in die richtige Richtung. Schon wenn alle nur ein oder zweimal Fleisch pro Woche essen würden, würde sich Massentierhaltung nicht lohnen. Totalverzicht muss also nicht sein – aber Schritte in eine vegetarischere Ernährung machen VIEL aus!

21. Oktober 2010
von ClaudiaBerlin
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Fortschritt des Kettensägen-Massakers in der KGA am E-Werk

Hier erstmal zwei eindrückliche Fotos aus unserem Garten – mit Blick auf die Katastrophe beim Nachbarn:

VORHER:

Die jetzt gefällten Fichten

JETZT:

Die Reste der Fichten...

Dass dies nun auch noch ungewöhnlich schnell passierte, ist durchaus bemerkenswert. Der Nachbar (der diese Fäll-Arbeit per Auflage bei der Garten-Übernahme aufgedrückt bekam) hat nämlich zwischenzeitlich ein Schreiben des Bezirksverbandes erhalten. Darin wurde ihm in Aussicht gestellt, seinen neuen Garten wieder abgeben zu müssen, sollte er die Fichten nicht fällen. Natürlich mit dem Ausdruck des Bedauerns und dem Verweis auf die Politik, die allein an alledem Schuld sei.

Eiliger Vollzug, den angeblich keiner will

So ein Vorgehen gegenüber Neu-Pächtern ist eigentlich NICHT üblich. Normalerweise hat man nach der Übernahme ein Jahr Zeit, die Auflagen umzusetzen. Dann wird im Zuge der allgemeinen jährlichen Begehung geschaut, ob alles durchgeführt ist. Wenn nicht, bekommt man ein Schreiben, in dem nochmal drin steht, was fehlt und noch getan werden muss. Alles ganz entspannt also – normalerweise.

Warum hier die Eile? Angeblich WOLLTE JA NIEMAND (außer den Politikern da oben) diese Fällung, man MUSSTE das so tun und KONNTE NICHT ANDERS. Stimmt das?

Unserer Meinung nach nicht. Wir können aus unserem Schriftwechsel mit dem Bezirksverband in Detail aufzeigen, dass der Verband hier Handlungsspielräume hatte. Und bezüglich aller anderen Waldbäume in ählicher Situation auch noch hat. Aber dazu dann im nächsten Beitrag an dieser Stelle.

***

Zur Vorgeschichte lies:

17.Juli: Kahlschlag droht: Zwei große alte Fichten sollen weg!

13. August: Baumsprechstunde: Schreiben Sie uns doch einen Brief!

13. Oktober: Kahlschlag in der KGA am E-Werk: Erste Fichte gefällt

14. Oktober 2010
von ClaudiaBerlin
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Kriterien für den Obstbaumkauf ?

Neue Bäume braucht das Land! Während wir noch um die Fichten trauern, die in diesen Tagen gefällt werden, beschäftigt uns derzeit der Plan, verschiedene neue Obstbäume zu setzen. Speziell im „Hinterland“ (Matts Parzelle) stehen sehr alte, partiell schon abgestorbene Bäume, die wir gleichwohl erstmal stehen lassen. Neue Bäume sollen sie jedoch auf Dauer ersetzen: die werden wir daneben und dazwischen pflanzen und die alten dann wegnehmen, wenn sie sich gut entwickelt haben.

dieser Apfelbaum trägt 2010 nur 2 FrüchteNun, Obstbaumkauf ist nichts Leichtes, jedenfalls dann nicht, wenn man davon nicht viel Ahnung hat und das unglaublich umfangreiche Informationsangebot im Internet jegliche Entscheidung eher erschwert als erleichtert.

Aber vielleicht können uns erfahrene Langzeit-Gärtnerinnen und Gärtner ja was raten! Deshalb berichte ich hier einfach mal die bisherigen Überlegungen und Ergebnisse unserer Entscheidungsfindungsphase.

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13. Oktober 2010
von ClaudiaBerlin
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Kahlschlag in der KGA am E-Werk: Erste Fichte gefällt

Diese Fichte gibt es nicht mehrGestern der Schock beim Betreten des Gartens: Von der großen, alten Fichte im Nachbargarten steht nur noch der Stamm und die Stummel der Äste. Am Boden ein riesiger Haufen mit Geäst. Und freier Blick in die Weite, wo zuvor der massive Baum ein Gefühl von Geborgenheit und „grüner Idylle“ vermittelte – gruslig!

Leider hatten wir keine DigiCams dabei, doch haben wir mit einem geliehenen CamCorder gefilmt (Bilder folgen).

Mir fehlen die Worte, um angemessen auszudrücken, was ich von dieser Aktion halte – und von allen, die für solchen Baum-Vandalismus verantwortlich zeichnen, sei der Vorgang auch noch so „vorschriftsgemäß“.

Wie wir bereits berichteten, hatten wir uns an den Vereinsvorstand gewandt und auf dessen Rat die „Baumsprechstunde“ beim Bezirksverband besucht. Ergebnislos. Dann hatte uns der Verband auf den Blog-Beitrag „Schreiben Sie uns doch einen Brief“ selber nochmal angeschrieben (immerhin!). Doch auch dabei kam nichts Konstruktives rüber: verbales Bedauern, aber keinerlei Engagement in der Sache. Im Gegenteil, es stellte sich im weiteren heraus, dass es sehr wohl in der Macht des Bezirksverbandes gelegen hätte, diese Bäume stehen zu lassen.

Doch davon mehr in einem der nächsten Beiträge. Im Moment bin ich einfach zu erschüttert und geschockt!

Update: Hier eines der aus dem Film extrahierten Bilder (mit Dank an Till, der uns seinen Camcorder geliehen hat):

Der Rest der Fichte

Demnächst dann bessere Fotos von diesem Anblick und vom Fortgang der Ereignisse.

28. September 2010
von ClaudiaBerlin
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Natursteinmauer als Hochbeet

Na, da hat sich ja mal eine lange Pause im Gartenblog ergeben. Liegt (auch) am schlechten Wetter, da sind wir nicht mehr jeden Tag im Garten. Zudem waren wir auf Kurzreise an der Ostsee – nur so, um mal was Anderes zu sehen. Man verhockt ja so leicht im eigenen Garten! :-)

Hier nun das „getitelte“ Hochbeet aus Natursteinen:

bepflanzte Natursteinmauer

Das haben wir in Born auf Fischland-Darss gesehen. Ist schon gewaltig, was sie hier für Findlinge verbaut haben! Hier nochmal von der anderen Seite:

Natursteinmauer

Wir waren mit einem Transporter unterwegs, in dem wir einerseits die Fahrräder mitführen, andrerseits auch auf Matratzen übernachten konnten. So waren wir maximal unabhängig und haben Fischland-Darss mal mit dem Fahrrad, zu Fuß und per Auto erforscht. (Auf Flickr hab‘ ich aus den vielen Strandbildern eine Galerie zusammen gestellt.)

In der ganzen Gegend fanden sich keine Feldsteine mehr, die früher eigentlich am Rande jedes Ackers herum lagen! Die sind alle für solche Mauern und andere Verschönerungen der Ostsee-Orte in Verwendung. Erst auf der Heimfahrt fanden wir noch ein Kieswerk, wo wir ein paar für den heimischen Garten mitnehmen konnten – allerdings sind die deutlich kleiner!

10. September 2010
von ClaudiaBerlin
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Alles über Tomaten: Interview mit Henry vom Tomatl.net

Tomaten selber vorziehen und auspflanzen, Timing, Standort, Pflege und Düngung – Henry vom Tomatl.net gibt Auskunft aus seinem reichen Erfahrungsschatz.

CK: Sei gegrüßt, Henry! Seit 2004 pflanzt und pflegst du Tomaten, seit 2006 teilst du deine Erfahrungen im bekannten Tomatl.net. Und immer wieder staune ich über die Vielfalt der Sorten, die bei dir wachsen und gedeihen!

Das Tomatenjahr 2010 – eher durchwachsen!

Zitro-TomateCK: Wir hatten mit unseren Tomaten deutlich weniger Glück als 2009: geringe Ausbeute, manche haben kaum Früchte angesetzt. Sag, wie war denn dein bisheriges Gartenjahr?

Henry: Tja, dem „durchwachsen“ kann ich leider nur zustimmen. Das Tomatenjahr 2010 wird sicher nicht rühmlich in die Geschichts- (garten)bücher eingehen. Ich hatte heuer zirka 35 Pflanzen im Freiland, im Gewächshaus und auf der Terrasse stehen, wobei ich die logistische Verteilung schon bei der Planung berücksichtigt habe. Also, krankheitsresistente Sorten im Freilandbeet (ungeschützt) und auf der Terrasse und im Gewächshaus die eher empfindlichen.

Die durchsichtige Welt der Gläser beschreibt das interessante Blog einer Glaserei. Ornamentglas, farbiges Glas – was man doch für interessante Gewächshäuser und Wintergärten bauen kann!

Die Anzucht begann erfolgsversprechend, die Keimrate der mehr als 25 Sorten lag bei über 90 Prozent. Die weitere Anzucht bis zum Pikieren verlief ebenfalls zufriedenstellend, bis auf einen zweiwöchigen Wachstumsstopp, der in den Jahren zuvor meist nur eine Woche gedauert hatte. Bei der Blütenbildung fiel mir jedoch auf, dass diese ebenfalls schon rund zwei Wochen später einsetzte, ebenso die anschließende Fruchtbildung. Viele Blüten blieben bis jetzt (Anfang September!) sogar unbestäubt. Und wie kann man den Reifeprozess beschreiben? Leider mit: viel zu langsam und viel zu spät. Der Ertrag hielt sich auch in Grenzen. Ich denke, das teilweise verrücktspielende Wetter war der Hauptgrund. Viel zu kühle Nächte, sehr viel Regen und dann wieder kurzzeitig fast tropische Temperaturen. Beschweren kann ich mich nicht, aber andere Tomatensaisonen waren um einiges besser.

Tomaten anpflanzen: Standort wechseln?

rote Murmel: WildtomateCK: Obwohl über Tomaten viel berichet wird, treiben mich immer noch bzw. wieder ein paar grundsätzliche Fragen um, zu denen es recht widersprüchliche Meinungen gibt. Fangen wir mit dem Pflanzen an:

Können (oder gar SOLLEN) Tomaten immer wieder in denselben Boden? Es wird geraten, die Erde mit den alten Pflanzen als Mulch anzureichern. Andere wieder meinen, auch bei Tomaten solle man den Standort wechseln, bzw. einen Fruchtwechsel berücksichtigen – draußen, aber sogar auch im Gewächshaus.

Wie siehst du das aus deiner Erfahrung? Und: welchen Anteil haben bei dir Gewächshaus bzw. Freiland-Tomaten? Weiterlesen →

2. September 2010
von ClaudiaBerlin
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Der Garten im September

Meine Güte, was für ein Jahr! Erst der elend lange kalte Winter, dann nach einer extrem kurzen Frühlingsphase gleich die Hitzeperiode über Wochen – und im August der große Regen, soviel wie seit Beginn der Wetteraufzeichnungen im Jahr 1881 nicht. Da soll nochmal einer sagen, am Klima ändere sich nichts…

Ein schlechtes Jahr für Tomaten

Für die Tomaten war das alles gar nicht gut. Gegenüber dem letzten Jahr ist die Ausbeute gering und recht spät. Im Freiland krepelten die meisten nur so vor sich hin, bildeten extrem wenig Früchte und platzten dann trotz heftiger täglicher Wässerung in der Hitze auf. (Übrigens auch bei Nachbarn, die GANZ ORDENTLICH gärtnern!).

Eine Ausnahme ist das „Blondköpfchen“, das man hier auf dem Hübelgbeet zusammen mit einer Zuckermelone sieht:

Hübelbeet

Ganze Trauben von Blüten ergeben doch etliche kleine gelbe Früchte, die wir immer gleich beim Besichtigen verspeisen.

Erfolgsstory Hügelbeet

Hügelbeete sind überhaupt der Renner dieses Jahr. Matt hat sie eingeführt, wobei wir dann erstmal die Quecke kennen lernten, die sich sofort das neue Terrain eroberte. Mittlerweile haben sich die Beete aber bewährt: Zucchini, Melone und eben auch das Blondköpfchen wachsen da hervorragend.

Hügelbeet mit Zucchini

Wir werden noch mehr davon anlegen, denn der sehr sandhaltige, durchlässige Boden alleine ist für viele Pflanzen offenbar nicht so das Wahre. Und bloß „von außen ernähren“ durch konventionelles Düngen ist nicht das, was wir uns unter „naturnah gärtnern“ vorstellen. Also ist Bodenverbesserung oberstes Gebot!

Herbstmulch

Dem dient auch die neue Mulchschicht auf den abgeernteten Kartoffelbeeten. Das Gras und die Wildkräuter, die auf und rund um unser „Nutzpflanzenfeld“ wachsen, ergaben das Material, um die Beete mit einer ordentlichen Schicht Grünzeug zu bedecken.

Mulchbeet

Erst dachte ich daran, noch Spinat oder Feldsalat anzupflanzen. Damit hatten wir allerdings im letzten Jahr schon keinen Erfolg und an anderer Stelle hat sich der frisch gesähte Spinat nach anfänglichem Keimen gleich wieder verdünnisiert (trotz feuchtem Wetter und zugekaufter Gartenerde). Also erstmal einfach zumulchen, vielleicht fällt uns ja noch eine „Wintersaat“ ein…

Kraftsport Kompost sieben

Wenn ich mich gelegentlich ein wenig gegen das Mulchen sperre, weil mir manchmal die Optik nicht gefällt, lästert Matt immer ein bisschen: „Klar, lieber erst auf den Kompost, damit ich das dann alles durchsieben muss, bevor es doch wieder aufs Beet kommt!“.
Und er hat ja recht: derzeit fängt das an mit dem Kompost sieben und es ist eine verdammt anstrengende Arbeit!

Komposthaufen und Sieb

Trotzdem ist uns das wichtig, denn mit viel Kompost können wir nach und nach den sandigen Boden verbessern. Während andere Gärtner ihre alten Stauden und andere Abfälle ins anliegende Wäldchen entsorgen, suchen wir diese Stellen mit Schubkarren auf und holen uns diesen halbfertigen „Wald- und Wild-Kompost“ auf den eigenen Haufen. Es sackt ja alles auch extrem zusammen und ist dann im Ergebnis gar nicht so viel! Und weil wir Wildkräuter nicht dauernd rausrupfen, fällt bei uns eben nicht so viel an.

25. August 2010
von ClaudiaBerlin
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Pseudo-Makros mit dem Tele-Zoom

Heute hab‘ ich ausprobiert, ob ich mit dem 20-fachen Tele-Zoom meiner DigiCam auch „ganz-nah-Bilder“ machen kann – also solche, die aussehen, als wären sie mit dem Makro aufgenommen.

Auf die Idee hat mich Rosadora gebracht, die ein wunderschönes Foto-Blog führt. Sie möchte nicht wirklich ganz nah an die Motive ran gehen (wie es bis auf theoretische „Null Millimeter“ mit meinem Super-Makro möglich ist), sondern sozusagen aus gemütlicher Entfernung dennoch formatfüllend Details fotografieren.

Das Problem dabei ist, dass die Cam unterhalb einer bestimmten Entfernung mit dem Tele-Zoom nicht mehr richtig fokussieren kann – mal gehts, mal bleibt alles verschwommen. Ich hab’s trotzdem probiert – hier das erste Bild einer Blüte mit Fliege:

Blüte mit Fliege

Das ist etwa aus 1 bis 1,50 Meter Entfernung fotografiert. Damit es „nach Makro“ aussieht, hab‘ ich dann einen Ausschnitt gemacht und ein wenig geschärft: Weiterlesen →

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