10. September 2010
von ClaudiaBerlin
10 Kommentare
Tomaten selber vorziehen und auspflanzen, Timing, Standort, Pflege und Düngung – Henry vom Tomatl.net gibt Auskunft aus seinem reichen Erfahrungsschatz.
CK: Sei gegrüßt, Henry! Seit 2004 pflanzt und pflegst du Tomaten, seit 2006 teilst du deine Erfahrungen im bekannten Tomatl.net. Und immer wieder staune ich über die Vielfalt der Sorten, die bei dir wachsen und gedeihen!
Das Tomatenjahr 2010 – eher durchwachsen!
CK: Wir hatten mit unseren Tomaten deutlich weniger Glück als 2009: geringe Ausbeute, manche haben kaum Früchte angesetzt. Sag, wie war denn dein bisheriges Gartenjahr?
Henry: Tja, dem „durchwachsen“ kann ich leider nur zustimmen. Das Tomatenjahr 2010 wird sicher nicht rühmlich in die Geschichts- (garten)bücher eingehen. Ich hatte heuer zirka 35 Pflanzen im Freiland, im Gewächshaus und auf der Terrasse stehen, wobei ich die logistische Verteilung schon bei der Planung berücksichtigt habe. Also, krankheitsresistente Sorten im Freilandbeet (ungeschützt) und auf der Terrasse und im Gewächshaus die eher empfindlichen.
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Glaserei. Ornamentglas, farbiges Glas – was man doch für interessante
Gewächshäuser und
Wintergärten bauen kann!
Die Anzucht begann erfolgsversprechend, die Keimrate der mehr als 25 Sorten lag bei über 90 Prozent. Die weitere Anzucht bis zum Pikieren verlief ebenfalls zufriedenstellend, bis auf einen zweiwöchigen Wachstumsstopp, der in den Jahren zuvor meist nur eine Woche gedauert hatte. Bei der Blütenbildung fiel mir jedoch auf, dass diese ebenfalls schon rund zwei Wochen später einsetzte, ebenso die anschließende Fruchtbildung. Viele Blüten blieben bis jetzt (Anfang September!) sogar unbestäubt. Und wie kann man den Reifeprozess beschreiben? Leider mit: viel zu langsam und viel zu spät. Der Ertrag hielt sich auch in Grenzen. Ich denke, das teilweise verrücktspielende Wetter war der Hauptgrund. Viel zu kühle Nächte, sehr viel Regen und dann wieder kurzzeitig fast tropische Temperaturen. Beschweren kann ich mich nicht, aber andere Tomatensaisonen waren um einiges besser.
Tomaten anpflanzen: Standort wechseln?
CK: Obwohl über Tomaten viel berichet wird, treiben mich immer noch bzw. wieder ein paar grundsätzliche Fragen um, zu denen es recht widersprüchliche Meinungen gibt. Fangen wir mit dem Pflanzen an:
Können (oder gar SOLLEN) Tomaten immer wieder in denselben Boden? Es wird geraten, die Erde mit den alten Pflanzen als Mulch anzureichern. Andere wieder meinen, auch bei Tomaten solle man den Standort wechseln, bzw. einen Fruchtwechsel berücksichtigen – draußen, aber sogar auch im Gewächshaus.
Wie siehst du das aus deiner Erfahrung? Und: welchen Anteil haben bei dir Gewächshaus bzw. Freiland-Tomaten? Weiterlesen →