Robuster Liguster als Buchsbaumersatz

Blühender Liguster

Lange war der Buchsbaum in der Gartengestaltung äußerst beliebt: in Zwergform als Beetumrandung, groß gewachsen als Sichtschutz zu Nachbarn, Wegen oder Straßen. Die Schnittverträglichkeit des Buxus ermöglicht viele Formen der Nutzung, Fans gaben dem Buchs die Form verschiedenster Figuren – eine richtige Kunst! Das gepflegte Aussehen, das eine regelmäßig geschnittene Buchsbaumhecke verleiht, wird von vielen Hobbygärtnern geschätzt und auch für Abgrenzungen innerhalb des Gartens genutzt. Leider hat der Buchsbaumzündler vielerorts die Freude am Bux komplett verdorben. Die engagiert gepflegten Bestände wurden dahin gerafft, regelrecht aufgefressen.  Seitdem orierntiert man sich um und sucht Alternativen, eine davon ist z.B. der Liguster.

Vor- und Nachteile des Buchsbaums

Um zu sehen, inwieweit sich Liguster als Alternative eignet, sei hier noch einmal an die Vor- und Nachteile des Buchsbaums erinnert.

  • Buxus ist immergrün, verliert im Winter sein dichtes Blattwerk nicht
  • Buchsbaum ist robust und pflegeleicht an fast allen Standorten. Von Schatten bis zur prallen Sonne nimmt er alles in Kauf, was er angeboten bekommt. Nur extreme Trockenheit und starke Stürme setzen ihm zu.
  • Buchs ist äußerst schnittverträglich und lässt sich in nahezu jede Form schneiden, sieht aber auch frei wachsend gut aus.
  • Das Blattwerk ist buschig und blickdicht, somit ist Buchs ein guter Sichtschutz.
  • Buchs ist während der Blüte Nahrungsquelle für Insekten, leider auch für die Raupe des Buchsbaumzündlers.
  • Die buschige blickdichte Wuchsform bietet auch ein schützendes Zuhause für Vögel und Kleinsäuger.
  • Buchs wächst sehr langsam und ist daher nicht geeignet, wenn schnell ein Sichtschutz benötigt wird. Mit mehr als 10 cm im Jahr sollte man beim Buchsbaum (Buxus sempervirens) nicht rechnen! (Wer es eilig hat, könnte eine „Fertighecke“ in Betracht ziehen).

Der größte Nachteil des Buchsbaums, für den er allerdings nichts kann, ist der Befall durch den Buchsbaumzündler. In den letzten Jahren ist ein Problem dazugekommen: Die Raupe des Buchsbaumzünslers ist gefräßig und giftig. Das Insekt wurde aus Asien eingeschleppt, vernichtet die hiesigen Buchsbäume und breitet sich ungestört aus. Natürliche Feinde hat der Schädling hierzulande leider nicht.

Alternativen zum Buchsbaum

Wer eine Hecke setzen möchte, die ähnlich gute Eigenschaften wie der Buchsbaum hat, aber nicht vom Zünsler angefallen werden kann, ist beispielsweise mit einer Stechpalme gut beraten. Allerdings ist nur die Europäische Stechpalme winterhart, die Japanische Stechpalme ist dagegen recht frostempfindlich.

Auch eine Liguster-Hecke ist sehr schnittverträglich und wächst deutlich schneller heran als eine Hecke aus Buchsbaum. Der „Wintergrüne Liguster“ ist einer der meist verwendeten Heckenpflanzen. Er behält im Winter sein Laub zum größten Teil, bis sich im Frühjahr neue Blätter bilden. Dieser außerordentlich winterharte Liguster ist ein hervorragender Sichtschutz, auch wenn sich die Blätter bei starkem Frost etwas bräunlich färben. Vorteilhaft ist der kompakte Wuchs und dass der Liguster nicht anfällig für Krankheiten und Schädlinge ist. Es gibt zahlreiche Sorten, die teilweise bis zu fünf Metern hoch wachsen, und damit als Sichtschutz sehr gut geeignet sind.

Eine andere Alternative ist die Eibe (Taxus baccata). Die pflegeleichten Eibenhecken sind beliebt, da sie immergrün sind und einen dichten Sichtschutz bilden. Mehrere Stämme wachsen aufrecht und lassen sich gut in Form schneiden. Sie bieten kleinen Vögeln gute Nistplätze, auch die kleinen roten Früchte werden im Herbst gerne gefressen. Die Eibe zählt zu den heimischen Sträuchern, ist schattenverträglich, langlebig und sehr robust, wächst allerdings in den ersten Jahren langsam.

Die Vorteile des Ligusters als Buchs-Alternative

Zu den Vorzügen einer Ligusterhecke zählt, dass sie sehr dicht und damit windabweisend ist. Sie bietet einen hervorragenden Schutz. Allerdings sollte sie immer gut gepflegt und beschnitten werden, da sie sonst von unten und innen verkahlt, und immer breiter, dafür aber durchlässiger wird. Einige Sorten sind wintergrün, andere werfen ihre Blätter bei Minustemperaturen ab, die jedoch im Frühling schnell wieder nachwachsen.

Goldliguster

Goldliguster

Im Prinzip ist der Liguster standortverträglich, wächst sowohl in sonnigen als auch halbschattigen Lagen. Lediglich völligen Schatten und zu viel Staunässe mag er nicht. Für kleinere Abgrenzungen gibt es entsprechende Sorten wie den Zwergliguster. Außerdem sind besondere Sorten erhältlich, wie der Goldliguster mit gold-gelb-grünen Blättern. Ist der Liguster im Frühjahr nicht geschnitten worden, bekommt er im Sommer kleine weiße Blütchen und schwarz-blaue Beeren. Er gilt als sehr gut schnittverträglich.

Ein Vorteil gegenüber dem Buchsbaum ist auch der schnelle Wuchs des Ligusters. Bei optimalen Bedingungen wächst die Pflanze rund 40 cm pro Jahr, der Beschnitt ist also wirklich nötig, will man den Strauch nicht drei bis vier Meter hoch wachsen lassen.

Fazit: Der Buchsbaum ist nach wie vor sehr beliebt, wird allerdings in manchen Gegenden vom Buchsbaumzünsler heimgesucht, einem schlimmen Schädling, der den Baum nachhaltig vernichtet. Daher suchen viele Hobbygärtner nach Alternativen, von denen der Liguster eine der Besten ist. Die vielen verschiedenen Sorten, die es inzwischen gibt, machen die Auswahl schwer. Aber so kann man auf die individuellen Vorstellungen eingehen, zum Beispiel, was die Wuchshöhe angeht. Gut schnittverträglich ist der Liguster allemal, wenngleich er auch nicht immer wintergrün ist, wenn es sehr kalt wird.

Ich freue mich, wenn du Artikel teilst, die du gut findest. Zum Datenschutz: Erst wenn du auf einen dieser Teilen-Buttons klickst, werden Daten an den jeweiligen Dienst übertragen. Mehr dazu unter Menüpunkt "Datenschutz".
TopBlogs.de das Original - Blogverzeichnis | Blog Top Liste