Bodenverbesserung: Fango für sandige Böden – Recycling-Idee zum weiter sagen!

Schon letztes Jahr war ich mal für eine Serie wohltuender Behandlungen in einer Physiotherapie-Praxis. Unter anderem bekam ich Fango-Packungen auf den Rücken: eine dünne Schicht Naturmoor, verpackt in einer teilweise durchlässigen Plastiktüte wärmte mir den Rücken und entspannte die Muskeln.

Was machen die wohl mit den gebrauchten Fango-Packungen? Ich fragte nach: die werden einfach weggeworfen! Wie schade, denn dieses „Naturmoor“ ist genau das, was umserem sandigen Berliner Gartenboden fehlt!

gebrauchte Fango-Packungen

Fortan holte ich alle zwei Wochen die gebrauchten Packungen ab. Wir sammelten sie im Garten, entfernten das Plastik und arbeiteten das getrocknete Naturmoor in den Boden ein, wo es besonders nötig schien. Der Erfolg zeigte sich fast sofort: Ein Rhododendron, der bisher nur vor sich hin kümmerte, hat sich dank einer ordentlichen „Fango-Zugabe“ dieses Jahr sehr gut entwickelt und so schön geblüht wie noch nie.

Derzeit hab‘ ich wieder eine Praxis, die mir die Packungen überlässt. Allerdings ist dort eine Mitarbeiterin, die ebenfalls gärtnert und mir jetzt sagte, ich hätte sie „auf die Idee gebracht“. Ich werde also bald wieder eine andere Praxis suchen müssen, doch die gibt es hier ja zum Glück recht häufig.

So sieht das Material aus, das aus der Packung kommt – real ist es schwärzlicher, hier scheint gerade die Sonne drauf:

Fango Naturmoor

Optimales Recycling: Fango vor der Müllverbrennung retten!

Wer ökologisch denkt und entsprechend gärtnert, vermeidet heute weitgehend den Einsatz von Torf, damit nicht die letzten Torfmoore auch noch verschwinden. Über gebrauchte Fango-Packungen bezieht man jedoch ein Material, das auf diese Weise äußerst sinnvoll recycelt, ja GERETTET wird. Weil die wärmende Erde Plastik-ummantelt ist und sich niemand die Mühe des Entpackens macht, kommt es nicht in die Bio-Tonne und landet normalerweise mit dem Restmüll in der Verbrennungsanlage. Was für eine Verschwendung!!!

Alsdenn: In den Physiotherapie-Praxen schlummert das Gold für sandige Böden – lassen wir es nicht verkommen!

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Autor: ClaudiaBerlin

Claudia lebt und gärtnert in Berlin und bloggt seit 2005 rund ums naturnahe Gärtnern. Folge dem Blog auf Twitter.com/gartenzeilen - da gibts Lesetipps und allerlei Infos rund um unser tolles Hobby.

22 Kommentare

  1. wow, was für eine klasse Idee, einfach genial, schade, das ich keine Praxis kenne, ich überlege aber schon….
    LG Cordula

  2. Hallo Claudia, das ist ja wirklich eine tolle Idee. Mal sehen, ob ich irgendwelche Quellen erschließen kann. Mit solch einer Praxis hatte ich bisher nicht zu tun, wäre deshalb auch nie selber auf diese Idee gekommen. Danke für den Tipp.
    Liebe Grüße Helga

  3. Was für eine tolle Idee. Die passt zu meinem Fotowettbewerb, falls du Lust hast, mitzumachen.
    VG
    Elke

  4. Hallo Claudia,
    kennst du diese Seite-ich musste beim Lesen sofort an dich denken!
    LG Angelika

    http://www.hortus-insectorum.de/

  5. Genial, wenn auch leider nichts für mein Lehm-/Tongemisch. Aber euren Sand könnte ich gebrauchen.

  6. obwohl ich keinen garten habe
    aber immerhin mein kompostloch in der aue
    schaue ich gern mal auf deiner seite
    das ist eine gute und sinnvoll aktion
    und das fango einfach fortschmeissen geht ja nun nicht mehr
    schöne grüsse
    rosadora

  7. Fango-Erde von Irgendo ins Berliner Stadtgebiet zu verbringen ist „der Natur abnormal“ und lehne ich strikt ab.
    Das solltest Du BITTE unterlassen.
    Es grenzt an „GEN-Technik“ aus der USA – oder ??

  8. Lieber Ottmar, deine Forderung und deinen Vergleich verstehe ich nicht. Könntest du bitte ein bisschen näher ausführen was dein Problem ist.
    Liebe Grüße
    Matthias

  9. @Ottmar:

    ich verbringe kein Fango von irgendwoher nach Berlin, sondern rette in Berlin verbrauchte Fangopackungen vor der nutzlosen Verbrennung und führe sie dem sinnvollen Zweck der Bodenverbesserung zu.

    Was das mit „Gen-Technik“ aus den USA zu tun haben soll, erschließt sich mir nicht. Schlechte Laune + keine Ahnung?

  10. So einfach kann’s sein! Man muss nur drauf kommen. Das Problem, dass der Boden zu sandig ist habe ich auch im Garten. Werde mal versuchen, hier auch an sowas dranzukommen.

    Darf ich noch was fragen? – Ich tu’s einfach: Mit welchem Plugin blendet ihr die Social-Buttons ein? Ich finde nur welche, die mitzählen und die Zahl der Likes usw. unbedingt anzeigen wollen. Eure find ich besser.

    LG von Eckbert

  11. @Draußen-Blogger:

    das ist kein Plugin, sondern Code, den ich selbst ins Theme eingebaut habe. Wenn du mich anmailst, schick ich dir das gerne.

  12. @Claudia

    Das ist jetzt wirklich super nett von dir!
    Herzlichen Dank!
    Mail folgt gleich.

  13. Das ist ja eine super Idee! So kann man Mensch und Natur gleichzeitig etwas Gutes tun! Das werde ich auf jeden Fall weiterverraten :-) Liebe Grüße, Maral von „Mach mal“

  14. Die Idee ist nicht neu, sondern wird vielerorts schon lange so gemacht, und es ist fantastisch für den Boden. Ottomars Einwurf ist dagegen völlig sinnentleert. Nach seiner Logik ist Gartenbau quasi per se ein Verbrechen.
    Fango hat aber absolut gar nichts mit Moor und Torf zu tun. Fango ist feingemahlenes und dann mit Wasser aufgeschlämmtes Vulkangestein. Also Mineralien. Diese sind natürlich super für den Gartenboden, egal ob sandig oder lehmig.

  15. @Pia: ja, EIGENTLICH stimmt das, aber in der Praxis werden diese üblicherweise von Physiotherapeuten angewendeten Moorpackungen durchaus „Fango“ genannt – hab ich selbst in 2 solchen Praxen erlebt!

    Und wenn man es auspackt, sieht man ja, dass es nicht mineralisch ist! Und wer doch was Mineralisches erwischt, liegt auch nicht falsch, wie du ja selber sagst.

  16. Tolle Idee. Dasselbe mache ich mit Kaffeemehl, dass ja auch sehr sauer ist. Ich hole mir Säcke voll von meiner italienischen Cafebar. Ist toll für alles, was es sauer liebt, auch Buchs, Liguster, Rhodos etc.

  17. zu der Verwendung habe ich zwei Fragen

    wieviel Fango kann/sollte auf den Boden gebracht werden
    Du schreibst, dass Dein Rhodo sich gefreut hat, heißt das, dass der Boden saurer wird?

    Das wäre bei unserem Boden mit den Fichten nicht so gut

  18. Das machen wir auch mit den Packungen aus der Praxis meiner Mutter! Schön, dass du deinen Tipp hier weitergibst.

  19. Moin moin aus Osnabrück. Bin Physiotherapeut und muss hier mal klarstellen (wie unten schon einmal versucht wurde): Wenn ein Kollege die Naturmoorpackung, um die es hier ja geht, als Fango bezeichnet, so ist das schlichtweg FALSCH und unsinnig. Als Fachfrau*mann sollte das nicht vorkommen. Tatsächlich finden sich in modernen PhysioPraxen fast nur noch die Vliese mit der Moorbeschichtung, die dann durch einen Wärmeträger erhitzt werden. Die Hersteller raten zur Trennung des Moors von der gebrauchten Folie, um es dann dem Biomüll zukommen zu lassen. Das wird nur selten praktiziert und schön, wenn Ihr das dann umsetzt!
    Fango-Paraffin hat den Vorteil, dass es oft wiederverwendet werden kann und beinhaltet tatsächlich pulverisieres Vulkangestein – aber halt wesentlich mehr Paraffin. Damit ist es zur Kompostierung ungeeignet und sollte nach etwa 1 Jahr Gebrauch entsorgt werden. Da diese Aufbereitung ein großes teueres Rührwerk und einen Warmhalteofen für etwa 8 Bleche erfordert, habe so gut wie alle Therapiepraxen auf die Einwegpackungen umgestellt. Gut für Euch! Toll, dass ihr das macht. Viele Grüße vom Jörg

  20. Ah, das hilft sicher auch bei steinigen Böden und bei Neuanlage von Gärten…
    Den Tipp nehm ich auf jeden Fall mit, vielen Dank!!
    Grüne Grüße, Julia Vorgärtnerin

  21. Hallo liebe Gartenfreunde,
    Ich habe gegoogelt und dadurch erstmal erfahren, dass Moopackungen zwar Feuchte aufnehmen, solange sie auch feucht sind, aber im Trockenen Zustand kaum noch.
    Habe den ‚tollen‘ Tipp für meinen total sandigen Garten von Bekannten bekommen, weiß aber nun nicht wirklich, wie ich’s anstelle, damit es auch richtig wird.
    Meine Idee ist jetzt, das ‚frische Moor in Wasser zu lösen, um es dann so besser im Beet zu platzieren / einzubringen.
    Der Rat war:
    „hau ne 20-cm- Schicht drauf, grab unter und lass den Rest die Würmer machen.“
    Ich freuen mich über weitere Erfahrungsberichte.
    Grüße von der Oooostseeeküsteee

  22. Aus dem Bauch heraus hatte ich genau die Idee, mit Fango meinem sandigen Boden auf die Sprünge zu helfen. Manchmal klebt an gekauften Radieschen oder Kohlrabi ein schmieriger Erdrest. Also arbeite ich jetzt immer Fango in die Reihen ein und kann endlich ansehnliche Radieschen ernten.

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