Im wilden Garten gibts eine Reihe Pflanzkübel, die wir vom Vorbesitzer übernommen und „nach Lust und Laune“ bepflanzt haben. Manches steht da deutlich zu eng, doch nicht überall greifen wir ein: es geht uns ja nicht um den Ertrag, wir wollen hauptsächlich sehen, wie das alles so wächst und mit sich selbst zurecht kommt.
Hier nun das Bild von einer Cosmea (Cosmos bipinnatus), in die der Ast eines Brombeerstrauchs hinein wächst. Seht ihr die Verfärbung? Was das wohl bewirkt? Ich denke mir, die Cosmea verteidigt sich mit feindlichen Ausdünstungen gegen den Übergriff der Brombeere – chemische Kriegführung unter Pflanzen um den Platz zum Wachsen.
Ob das nun stimmt oder nicht: die Wehrhaftigkeit vieler Pflanzen beeindruckt mich: Umschlingen, überwachsen, verdrängen, überschatten – sie sind weit „kriegerischer“ als es die romantisierende Betrachtung des naturfernen Stadtbewohners annehmen lässt.
6. Juni 2007 um 16:46
Neben den Kriegern gibt es aber auch nette und soziale Wesen im Pflanzenreich *grins*, die einander lieben und unterstützen- die Mischkultur ist u.a. ja die Anwendung dieses Wissens darüber! Hier ist übrigens ein interessanter Artkel zur „Kriegsführung“ der Pflanzen, der auch erwähnt, dass die positiven Wirkungen, die Pflanzen untereinander ausüben, noch zu wenig erforscht sind:
http://www.www-promotion.com/user/eulenspiegel/spiegel/alt/96a32404/art3.htm
Die Mangelerscheinungen der Brombeere sind wohl eher bedingt durch das Wetter, das Krankheitssymptom nennt sich Chlorose, es gibt sogar den Begriff „Schlechtwetterchlorose“.
8. Juni 2007 um 08:14
Danke Sisah für den interessanten Link und die „Ferndiagnose“! Ich dachte ja eher, die positiven Wirkungen seien besser erforscht, das „wer mit wem“ und so… na, es ist jedenfalls ein spannendes Gebiet und wir können jeden Tag neues entdecken!